Österreich

Experte für bis zu 14 Tage harten Corona-Lockdown 

Auch im Westen nehmen die Infektionen mit der britischen Corona-Mutation weiter zu. Ein österreichweiter Lockdown sei notwendig, so Experten.

Jochen Dobnik
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Die leere Kärntnerstraße - geht es nach Experten, können wir nur mit einem harten Lockdown die dritte Corona-Welle abflachen.
Die leere Kärntnerstraße - geht es nach Experten, können wir nur mit einem harten Lockdown die dritte Corona-Welle abflachen.
viennaslide / picturedesk.com

Die in Großbritannien zuerst entdeckte Corona-Variante B 1.1.7 dominiert mittlerweile nicht nur das Infektionsgeschehen im Osten Österreichs. Auch im Westen gehen immer mehr Fälle auf die britische Mutation zurück. "Sie ist ansteckender und tödlicher", so Intensivmediziner Walter Hasibeder im Ö1-"Journal". Er ist überzeugt, dass man nur mit einem österreichweiten Lockdown für mindestens 14 Tage die Infektionszahlen wieder runterbringe.  

"Osterruhe" reicht nicht aus

Bilder, wie sie am Wochenende aus fast ganz Österreich zu sehen waren, auf denen sich Menschen in Parks tummelten, seien "einer der Hauptfaktoren" der dritten Corona-Welle. "Jeder vergisst, dass er der nächste Infizierte sein kann", so der Experte. Auch in Tirol werden die Patienten zunehmend jünger, landen schneller auf den Intensivstationen.

"Die 'Osterruhe' ist ein bisschen zu wenig strikt, ich kann mir nicht vorstellen, dass wir damit bei dieser Inzidenz die Infektionszahlen hinunterbringen", mahnt der Präsident der Gesellschaft für Anästhesie und Intensivmedizin und Leiter der Intensivmedizin im Krankenhaus Zams (Tirol) und spricht sich für einen neuerlichen, österreichweiten harten Lockdown für zwei Wochen aus.

Hasibeder appelliert an die Bevölkerung, an den Osterfeiertagen so wenige Menschen wie möglich zu treffen, die Maskenpflicht, Abstandsregeln und Hygiene-Maßnahmen einzuhalten, "sonst geht das dann sehr rasch und die Zahlen steigen exponentiell nach oben".