Coronavirus

Experte mit Ansage: "Dann kommt wieder ein Lockdown"

Herwig Kollaritsch, Mitglied des nationalen Impfgremiums, warnt vor einer neuerlichen Corona-Welle mit all ihren möglichen Konsequenzen. 

Tobias Kurakin
Teilen
Lockdown, Lockdown, Lockdown...
Lockdown, Lockdown, Lockdown...
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Seit mehr als zwei Jahren ist die Pandemie in Österreich ein lästiger Begleiter. In den vergangenen 25 Monaten hat sich hierzulande so einiges geändert. Maskenpflicht, Grüner Pass, eine Impfpflicht, die dann wieder abgesagt wurde und vier Lockdowns wurden von der türkis-grünen Bundesregierung verordnet, um dem Virus Herr zu werden. 

Welle könnte aus Südamerika überschwappen 

Zuletzt wurden in Österreich weitgehende Lockerungen der Maßnahmen verkündet, dabei wurde jedoch stets betont, dass die "Pandemie noch nicht vorbei" sei. Expertinnen und Experten warnen daher eindringlich davor, dass man dieses Jahr nicht die Fehler, der Vergangenheit wiederholen dürfe. Demnach gehen beinah alle führenden Wissenschaftler davon aus, dass Österreich und ganz Europa eine weitere Corona-Welle im Herbst 2022 bevorstehen wird. 

Der Public-Health-Experte und Epidemiologe Hans-Peter Hutter sagt gegenüber dem "Standard", dass es "extrem kurzsichtig" sei, nun zu lockern, ohne klare Strategien für den Herbst vorzulegen. Er befürchtet, dass der vermehrte Reiseverkehr, der im Sommer wieder Fahrt aufnehmen wird, zu Problemen in Europa führen könnte. Insbesondere aus Südamerika, aber auch innerhalb Europas, könnten daher neue Mutationen des Coronavirus entstehen. 

Laut ihm sei es nun wichtig, die nächste Zeit nützen, um eine Impfkampagne aufzubauen, die die Menschen abholt und sie wirklich zum Mitmachen bewegt. Hutter meint zu dieser Herausforderung: "Da sehe ich enorme Schwierigkeiten auf uns zukommen". 

Für ihn ist jedenfalls klar, dass alle Bürgerinnen und Bürger einen vierten Stich gegen das Coronavirus erhalten müssen. Die Frage, die sich laut Hutter stellt, ist jene nach dem Zeitpunkt. "Wir wissen, dass die Intervalle zwischen den Impfungen nicht zu kurz, aber auch nicht zu lang sein dürfen. Das Intervall ist also entscheidend". So müssten nicht alle gleich zum vierten Stich hinlaufen, meint Hutter. 

Auch Herwig Kollaritsch, Mitglied des nationalen Impfgremiums, findet deutliche Worte. "Man muss nüchtern und klar sagen: Wenn wir an unsere Grenzen stoßen, dann wird es wieder eine Maskenpflicht geben, wird die Nachtgastro schließen oder auch ein Lockdown drohen."

In den letzten Jahren habe man sich innerhalb der Politik zwar darauf eingeschworen, den Herbst nicht zu übersehen, wurde letztendlich dennoch kalt erwischt. "Da haben wir viel liegen gelassen", resümiert Kollaritsch ernüchternd die Fehler aus der Vergangenheit.

1/63
Gehe zur Galerie
    <strong>25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko.</strong> Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. <a data-li-document-ref="120033251" href="https://www.heute.at/s/kein-auto-kein-haus-so-lebt-rene-benko-120033251">Die Details &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033229" href="https://www.heute.at/s/jetzt-droht-beliebtem-lebensmittel-das-bittere-aus-120033229"></a>
    25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko. Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. Die Details >>>
    EXPA / APA / picturedesk.com