Niedrigere Preise bei Schönheits-Operationen verleiten oft dazu, zuzuschlagen. Experten raten davon jedoch dringend ab, denn die teuren Behandlungen haben ihren hohen Preis aus einem Grund: Die Qualität und die Hygienebedingungen müssen stimmen – und das kostet. Johannes Matiasek, plastischer Chirurg aus Wien, erklärt, worauf man achten muss, um Pfuscharbeit zu vermeiden.
"Viele Patienten informieren sich nicht. Wenn man nicht weiß, worauf man achten muss, ist es sehr schwierig zu erkennen, ob das Angebot seriös ist", erklärt Johannes Matiasek. Immer wieder kommt es laut ihm vor, dass angebliche Beauty-Docs keine (in Österreich) gültige Lizenz haben. Dadurch kommt es zu Pfuscharbeit – was ein böses Ende haben kann. Eine Wienerin musste das im Februar 2025 am eigenen Leib erfahren, "Heute" berichtete. "Besonders Fehler beim Spritzen von Hyaluron und Botox sind sehr gefährlich. Es kann zum Absterben der Hautzellen kommen. Als Folge bilden sich Narben, die nur schwer oder gar nicht weggehen. Es gibt also nicht nur ästhetische, sondern auch stark gesundheitsschädliche Risiken", so der Experte.
Um sich vor solchen Gefahren zu schützen, gibt Matiasek einige hilfreiche Tipps, auf die man achten sollte, bevor man sich unters Messer legt.
➤Der Preis: "Es hat schon einen Grund, dass die Behandlungen bei Profis teurer sind", erklärt der Chirurg. Eine Fettabsaugung am Hals beispielsweise kostet korrekt durchgeführt rund 4.000 Euro. Angebote, die preislich deutlich darunter liegen, sind meist unseriös. "Alleine das Anmieten der richtigen Räume kostet Geld. Bestimmte Eingriffe dürfen nämlich nur in speziellen Sälen durchgeführt werden.
➤Die Räumlichkeiten: "Bestimmte Behandlungen dürfen nur in eigens dafür ausgestatteten Räumen stattfinden – Eingriffsräume heißen die". Wenn nicht in solchen, sondern in bloßen Ordinationsräumen operiert wird, ist das bereits ein schlechtes Zeichen, das dürfte so nämlich nicht passieren.
➤Die Lizenz: Um sicherzugehen, dass der Arzt, für den man sich entschieden hat, auch tatsächlich eine Lizenz hat, empfiehlt Matiasek, bei der Ärztekammer nachzufragen. So kann man auf Nummer sicher gehen.
Abschließend warnt der Profi-Chirurg vor Eingriffen im Ausland. "Das ist besonders schwierig mit der Nachbetreuung. Falls es Komplikationen gibt, behandeln viele öffentliche Krankenhäuser nicht, außer in sind sehr schwerwiegende Fälle. Alles wieder richten zu lassen ist dann mindestens so teuer, wie gleich von Anfang an zu einem Profi zu gehen", sagt Matiasek dazu. Ähnlich ist es bei Ärzten, die nur wenige Tage nach Österreich kommen und hier Eingriffe machen. Falls es Fragen oder Komplikationen gibt, sind die Ärzte dann oft nicht mehr greifbar, weil sie bereits außer Landes sind. Eine ausführliche Recherche vor einem Eingriff zahlt sich also nicht nur finanziell allemal aus.