Coronavirus

Experte will bestimmte Orte nur für Geimpfte aufmachen

Pharmakologe Markus Zeitlinger warnt vor einem "düsteren Herbst". Beim Schaffen von Impfanreizen gebe es noch "Luft nach oben".

Heute Redaktion
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Laut dem Mediziner Markus Zeitlinger sollten bestimmte Bereiche, wie etwa Fitnessstudios, nur für Geimpfte öffnen.
Laut dem Mediziner Markus Zeitlinger sollten bestimmte Bereiche, wie etwa Fitnessstudios, nur für Geimpfte öffnen.
HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

Die Zahl der Impfungen geht in Österreich zurück. In allen Bundesländern werden bereits Immunisierungen ohne Anmeldung angeboten, um noch mehr Menschen zu motivieren. Laut Impf-Dashboard haben bislang 5.302.441 Menschen (67,11Prozent der impfbaren Bevölkerung) mindestens eine Corona-Schutzimpfung erhalten, davon sind 4.644.762 Menschen (58,78 Prozent) vollimmunisiert.

Düsterer Herbst und Spaltung der Gesellschaft

Markus Zeitlinger, Vorstand der Universitätsklinik für klinische Pharmakologie der Medizin-Uni Wien, glaubt, dass die Durchimpfungsrate für den Herbst nicht reichen werde. Dass die Dynamik bei den Covid-19-Impfungen stark abgenommen habe, sei "furchtbar". Er warnt vor einem "düsteren Herbst" und einer Spaltung der Gesellschaft, da laut seinen Ansichten nicht nur ungeimpfte Personen unter der Covid-19-Situation leiden werden, wie der Internist gegenüber der APA betonte.

Die Impfung sei "effektiv", auch wenn mit einer sehr niedrigen Zahl an Impfdurchbrüchen zu rechnen sei und die ansteckendere Delta-Variante den Impfschutz etwas mindere. "Nichts spricht gegen die Impfung, es kratzen aber bestimmte Mechanismen ein bisschen an der Effektivität", sagt der Pharmakologe. Umso wichtiger wäre es, "möglichst viele Leute zu impfen".

Zugang nur für Geimpfte als Anreiz

Um mehr Leute zum Impfen zu motivieren, brauche es mehr Anreize und genügend Aufklärung. Laut Zeitlinger gebe es hier noch "Luft nach oben". Er schlägt vor, dass bestimmte Orte, die mit größerem Risiko verbunden sind, nur noch für Geimpfte zugänglich gemacht werden. Dazu zählen etwa Fitnessstudios oder Diskotheken.

Die Durchimpfungsrate sei laut Zeitlinger derzeit zu niedrig. Zudem liegen die Infektionszahlen über jenen im Sommer 2020. "Das macht es gefährlicher, weil wir schneller auf einem unangenehmen Level sind, was Spitalsauslastungen betrifft. Hier muss man darauf gefasst sein, das noch genauer im Auge zu behalten", erklärt der Mediziner.

"95 Prozent der Spitalsbetten werden von Ungeimpften belegt sein"

Das Virus werde sich im Herbst und Winter zum Großteil in der ungeimpften Bevölkerung verbeiten. "Zu rund 95 Prozent werden Spitalsbetten wohl von Ungeimpften belegt sein", so der Experte. Es sei aber bedauerlich, dass in einer weiteren Welle leider auch Menschen, die alles getan haben, um sich zu schützen, zum Handkuss kommen. "Das ist gesellschaftspolitisch schon ein gewisser Sprengstoff, weil wir immer mehr die Teilung spüren zwischen sehr besorgten Menschen und Menschen, die sagen, dass die Erkrankung und die Impfung nur Betrug und ein Hirngespinst seien."

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