Ukraine-Krieg

Experten: Russische Frühlings-Offensive bald verpufft

Laut Experten steht die russische Frühjahrsoffensive kurz vor dem Zusammenbruch.

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Russlands Präsident Wladimir Putin beim Besuch eines Ausbildungszentrums seiner Armee in Rjasan am 20. Oktober 2022.
Russlands Präsident Wladimir Putin beim Besuch eines Ausbildungszentrums seiner Armee in Rjasan am 20. Oktober 2022.
MIKHAIL KLIMENTYEV / AFP / picturedesk.com

Die russische Frühjahrsoffensive im Osten der Ukraine könnte nach Einschätzung der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) jetzt ihren Höhepunkt erreichen und bald erlahmen. Die Ukraine habe dann gute Aussichten, wieder die militärische Initiative zu bekommen. Das Institut beruft sich unter anderem auf ukrainische Angaben, wonach schwere Verluste nahe der Frontstadt Wuhledar die russischen Fähigkeiten zu Angriffen in der Oblast Donezk stark geschwächt hätten.

Nicht mehr als einige taktische Gewinne

Die laufenden Offensiven in den ersten Monaten 2023 hätten nicht mehr als einige taktische Gewinne erbracht. Russland habe mit der Teilmobilisierung im September aber 300.000 Soldaten mobilisiert. "Wenn 300.000 Soldaten nicht in der Lage waren, Russland eine entscheidende offensive Überlegenheit in der Ukraine zu verschaffen, dann ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Mobilisierung zusätzlicher Kräfte in diesem Jahr ein beträchtlich anderes Ergebnis liefert", schreibt das Institut.

Auch ein NATO-Beamter sieht keine Chance für Russland im Ukraine-Krieg: "Das ist die russische Frühlingsoffensive. Genau so sieht sie aus. Mehr kommt da nicht", sagt der nicht namentlich genannte Experte zu den Kämpfen, die bereits jetzt vor allem im Donbass toben. Eigentlich rechneten Militärexperten wie auch die ukrainische Regierung damit, dass große russische Truppenverbände unter anderem in Richtung Kiew und Charkiw vorstoßen könnten.

Laut dem hohen NATO-Beamten gebe es mehrere Gründe für den Ausfall beziehungsweise die stark reduzierte Größe der Frühlingsoffensive. So fehle nach wie vor der Wille, im großen Maß russische Soldaten in die Ukraine zu entsenden, während Putin wieder vermehrt auf deren Schlagkraft statt auf die Söldner von Prigoschins Wagner-Truppe setzen will.

"Russische Waffensysteme sind unterlegen"

Außerdem sei der Kreml wohl notgedrungen zur Einsicht gekommen, dass viele der im Krieg eingesetzten russische Waffensysteme den vom Westen gelieferten Pendants hoffnungslos unterlegen seien. Es fehle aber auch an Munition – in der Vergangenheit klagte etwa Jewgeni Prigoschin wiederholt, dass seine Wagner-Kämpfer keine Artilleriegranaten und andere Geschosse mehr bekommen würden.

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