Welt

Experten-Schätzung: 3.000 Europäer bei Jihadisten

Heute Redaktion
14.09.2021, 15:00

Rund 3000 Europäer haben sich nach EU-Schätzungen inzwischen dem Kampf von muslimischen Extremisten im Irak und in Syrien angeschlossen. Ihre Zahl sei binnen Monaten von 2000 auf 3000 angestiegen, sagte der EU-Antiterrorbeauftragte Gilles de Kerchove am Dienstag.

"Nach meiner Einschätzung sind es rund 3000", sagte der EU-Fachmann. "Der Strom ist nicht ausgetrocknet. Die Ausrufung eines Kalifats (durch die Jihadistenmiliz Islamischer Staat) hat womöglich Wirkung erzielt."

Die meisten ausländischen Kämpfer in den Reihen der Extremisten kämen aus Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Schweden und Dänemark, einige auch aus Spanien, Italien, Irland und20 bis 30 Prozent wieder daheim - einige sind Bedrohung

20 bis 30 Prozent der Extremisten seien von dort wieder in ihre Herkunftsländer zurückgekehrt, schätzt de Kerchove. Einige führten ein normales Leben, einige litten unter den Folgen ihrer Erfahrungen, andere hätten sich weiter radikalisiert und stellten eine Bedrohung dar. Für die EU-Mitgliedsstaaten sei es eine schwierige Aufgabe, herauszufinden, wie gefährlich sie seien und entsprechend zu reagieren.

In der EU gibt es große Sorgen, dass von hunderten Bürgerkriegskämpfern aus Europa einige noch weiter radikalisiert und kampferprobt zurückkehren und . Die Befürchtungen wurden durch den Anschlag eines jungen Franzosen auf das jüdische Museum Ende Mai in Brüssel mit vier Toten bestärkt. Der mutmaßliche Täter hatte sich in Syrien einer islamistischen Gruppe angeschlossen. Anfang Juli vereinbarten Deutschland und weitere europäische Staaten einen Aktionsplan gegen die Bedrohung durch zurückkehrende Jihadisten.

Der Belgier de Kerchove ist seit sieben Jahren EU-Antiterrorbeauftragter.

APA/red.

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