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Experten verraten: So gefährlich ist die Dschungel-D...
70 Gramm Reis und 70 Gramm Bohnen pro Tag: Was klingt wie das Mittagessen von Sklaven auf Baumwollfeldern aus vergangenen Zeiten, ist die tägliche Tagesration der Dschungelcamp-Bewohner. MeinBauch.net hat mit den Ernährungsexpertinnen Ulrike von Essen, Nelly Kress, Helena Ahonen und Sonja Guseuber die Ernährung der Campbewohner gesprochen.
70 Gramm Reis und 70 Gramm Bohnen pro Tag: Was klingt wie das Mittagessen von Sklaven auf Baumwollfeldern aus vergangenen Zeiten, ist die tägliche Tagesration der Dschungelcamp-Bewohner. hat mit den Ernährungsexpertinnen Ulrike von Essen, Nelly Kress, Helena Ahonen und Sonja Guseuber die Ernährung der Campbewohner gesprochen.
Im Internet findet man unter dem Begriff "Dschungel-Diät" zahlreiche Treffer, welche erörtern, ob die Dschungel-Diät gesund ist oder nicht. Alle kommen zum gleichen Ergebnis: Natürlich nicht! Die Diät gleicht einer Crash-Diät: Es fehlen "die Kalorien, als auch alle anderen Nährstoffe. Ganz zu schweigen von vielen wichtigen Vitaminen und Fetten, die gänzlich fehlen", sagt Sonja Guse.
Die tägliche Ernährung der Prominenten hat laut Ernährungsberaterin Ulrike von Essen "viel zu wenig Eiweiß, keine essentiellen Fette und nicht ausreichend gute Kohlenhydrate". Generell ist die Kombination aus Reis und Bohnen gar nicht so ungesund. Nur die Dauer der Monodiät sowie das große Kaloriendefizit ist problematisch.
Helena Ahonen sagt dazu: "Bohnen und Reis weisen zusammen ein hervorragendes Aminosäureprofil auf, enthalten außerdem für die Verstoffwechslung von Proteinen wichtige Vitamine. Allerdings ist die Diät auf Dauer zu einseitig und die Menge zu wenig, auch im Bezug auf Kohlenhydrate, essentiellen Fettsäuren, Vitamine und Mineralstoffe." Auch Nelly Kress findet die Kombination von Reis und Bohnen weise gewählt: "Hülsenfrüchte liefern Nährstoffe wie beispielsweise Eisen, Magnesium, Zink und B-Vitamine. In Kombination mit Reis sorgen Sie für eine hohe biologische Wertigkeit."
"Bis zu 500 Kalorien sind meiner Meinung nach zu wenig, aber eins ist klar: Wir essen meist zu viel und zu oft, daher kann eine Kalorienreduktion für ein paar Wochen ganz gut tun", sagt Helena Ahonen. Sonja Guse pflichtet ihr bei: "Beim Heilfasten verzichtet man auch problemlos für 2-3 Wochen auf jegliche Nahrung, ohne gesundheitliche Schaden".
Steckt hinter der kargen Ernährung Kalkül?
Für Ulrike von Essen liegt die Idee hinter dem Speiseplan auf der Hand: "Hinter diesen Ernährungsanweisungen von Reis und Bohnen steckt reiner Kommerz. Es geht nur darum, die Leute außer Rand und Band zu bringen und damit die Einschaltquoten zu erhöhen. So etwas gehört verboten!"
Helena Ahonen sieht das ähnlich, allerdings weniger drastisch: "RTL bietet eine Diät, die für zwei Wochen nicht schadet, aber die Teilnehmern aus ihrer Komfort-Zone holt. Wir wollen doch unterhalten werden, ein Experte hat beides vorbereitet, Sicherheit und Unterhaltung. Reis und Bohnen sind letztendlich Grundnahrungsmittel in großen Teilen der Welt. Für viele Menschen dieser Erde ist die Dschungelcamp-Diät leider Alltag."
Für wen im Camp ist die Diät besonders hart?
"Die Jüngeren und die Männer werden mehr Kilos verlieren. Beide, weil sie einen höheren Grundumsatz aufgrund des größeren Muskelanteils haben", so Guse. Helena Ahonen ergänzt: "Die kleineren Teilnehmer sind im Vorteil, also meist die Frauen, weil ihr täglicher Bedarf mit der Dschungeldiät besser abgedeckt werden kann. Allerdings sind ein paar Kandidatinnen dabei, die kaum Energiespeicher - also Fettpolster - zur Verfügung haben."
Nelly Kress ist der Ansicht, dass die Stars hinterher auf eine nährstoffreiche Ernährung achten sollten: "Eine Mangelernährung wirkt sich bei jedem Menschen ungünstig auf die Gesundheit und das Wohlbefinden aus. Beispielsweise in Form einer Leistungsverminderung, Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder Konzentrationsschwäche."
Nelly Kress hat noch einen Tipp für die Campbewohner. Laut der Ernährungsexpertin sollten sich die Stars "das Essen trotz der geringen Menge einteilen und mehrere kleine Mahlzeiten zu sich nehmen, anstatt alles auf einmal zu essen."