Coronavirus

Heimische Experten legen nach – Corona-Pandemie vorbei

Nachdem der deutsche Virologe Christian Drosten erklärt hat, dass die Corona-Pandemie in eine Endemie übergeht, legen nun weitere Experten nach.

Michael Rauhofer-Redl
Auch für in Innsbruck tätige Virologin Dorothee von Laer ist die Coronavirus-Pandemie vorbei. 
Auch für in Innsbruck tätige Virologin Dorothee von Laer ist die Coronavirus-Pandemie vorbei. 
Günther Pichlkostner / First Look / Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Der deutsche Virologe Christian Drosten erklärte zuletzt, dass die Corona-Pandemie aus seiner Sicht vorbei sei. "Wir erleben in diesem Winter die erste endemische Welle mit Sars-Cov-2, nach meiner Einschätzung ist damit die Pandemie vorbei", sagt der Virologe Christian Drosten – er galt als einer der schärfsten Maßnahmen-Mahner in der Krise – im Gespräch mit dem "Tagesspiegel". Noch im Winter werde die Immunität der Bevölkerung so belastbar werden, dass das Coronavirus im Sommer 2023 kaum mehr eine Chance auf breitflächige Ausbreitung habe, so der Leiter der Virologie der Berliner Charité.

Ist die Pandemie vorbei? "Ja!"

Drosten gilt als einer der vorsichtigsten Experten, was das Coronavirus betrifft. Das Gleiche trifft auf Dorothee von Laer von der Innsbrucker Universität zu. Im Gespräch mit dem Ö1-Mittagsjournal erklärt die Expertin auf die Frage, ob ihr Kollege recht habe eindeutig:

"Ja. Eine Pandemie ist vorbei, wenn in der Bevölkerung eine gute Immunität aufgebaut ist." - Dorothee von Laer

Durch die breite Durchimpfung der Bevölkerung sei eine gute Immunität der Bevölkerung erreicht, so die Expertin. Zusätzlich zur Impfung hätten auch viele Menschen die Infektion durchgemacht. Auf Grund dieses Umstands hätten um die 90 Prozent der Bevölkerung eine Immunisierung aufgebaut. 

Daran ändere auch nichts, dass China etwa noch mittendrin ist. Eine Pandemie gebe es dann, wenn ein neues Virus "auf die Welt" käme und auf eine empfängliche Menschheit treffe. Nun sei praktisch "überall auf der Welt eine Durchimmunisierung der Bevölkerung erreicht", so die Expertin. China sei ein Spezialfall. Dort hätte es keine guten Impfstoffe gegeben, auch gebe es keine Durchimmunisierung auf Grund durchgemachter Infektionen. "Die versuchen, das nachzuholen". Im Rest der Welt habe man das, was man wohl fortan jeden Winter erleben werde. 

Kein Freibrief, Appell zur Vernunft

Ein Freibrief sei das aber nicht. Es sei nämlich – ganz unabhängig von Corona – ratsam, auf Masken zu setzen, wenn man sich mit vielen Personen in Innenräumen befinde, so von Laer. Das gelte insbesondere bei vulnerablen Personen, so die Expertin. Dabei spiele es keine Rolle, ob Corona- oder Grippesaison sei. Dieses Verhalten sei "vernünftig" und könne jeden Winter angewendet werden. 

Viele Personen auf den Normalstationen seien dort mit und nicht wegen Corona. Auf den Intensivstationen sieht es laut der Expertin ein wenig anders aus. Corona sei, was die Schwere der Verläufe betrifft, in etwa dort anzusiedeln, wo auch die Influenza ist. Die Virologin spricht von einer "gefährlicheren Atemwegserkrankung". Deswegen sei es wichtig, auch weiterhin auf die gefährdeteren Personen Rücksicht zu nehmen.

Große Unbekannte

Ähnlich sieht es Dr. Robert Sollak, stellvertretender Leiter der Salzburger Landessanitätsdirektion. "Die Immunität in der Bevölkerung – sei es durch Infektion oder durch Impfung – sorgt dafür, dass Covid-19 schrittweise endemisch ausläuft. Corona wird somit zu einer von vielen Infektionskrankheiten, die da ist und mit der wir alle leben müssen", sagt er einer Aussendung zufolge.

"Voraussetzung dafür ist aber, dass es zu keiner Mutation kommt, die wieder zu vermehrten Krankenhausaufenthalten führt. Gerade die derzeitige Infektionswelle in China ist hier noch eine relativ große Unbekannte", so Sollak.

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