Coronavirus

Expertin sagt, wie Delta-Virus am besten zu stoppen ist

Ist die Fußball-EM ein Brandbeschleuniger für die Delta-Variante? Virologin Eva Schernhammer nahm zu diesem kontroversen Thema im TV Stellung.

Roman Palman
Teilen
Eva Schernhammer im Interview mit Puls24
Eva Schernhammer im Interview mit Puls24
Screenshot Puls24

Eva Schernhammer, der Leiterin der Abteilung für Epidemiologie an der Meduni Wien sprach mit Puls24-Anchor Werner Sejka über die Gefahr der Ausbreitung der Delta-Variante bei der Fußball-Europameisterschaft. Die Expertin ging bereits mit ihrer Antwort auf die Eingangsfrage "Wie gefährlich sind ausgebuchte Fußballstadien und Public Viewings?" Hoffnung.

"Natürlich ist diese Variante viel ansteckender, gleichzeitig haben wir aber im Vergleich zu der Zeit als die britische Alpha-Variante zu uns gekommen ist, hatten wir kaum Impffortschritt. Jetzt haben wir sehr viele Menschen geimpft, es werden auch immer mehr Menschen, die eine zweite Impfung haben – und das trifft auf ganz Europa zu."

"Anderes Segment"

Die Ausgangslage sei also eine gänzlich andere. Die Delta-Mutante werde ein ganz "anderes Segment in der Bevölkerung" treffen: die Ungeimpften. "Das sind zum Großteil junge Menschen, die man wahrscheinlich auch vermehrt in diesen Stadien treffen wird". Hier müsse man nun mit Aufklärungsarbeit über das erhöhte Ansteckungsrisiko ansetzen.

"Jeder muss für sich selber darauf aufpassen, wie er mit der Situation umgeht. Bin ich nicht geimpft, besteht die Gefahr [...], dass ich mich anstecke." Dann müsse man das Problem aber weiterdenken, so die Expertin. Womöglich passieren einem selbst nicht viel, trotzdem könne man selbst dann Mitmenschen damit anstecken.

Spielraum begrenzen

Wird die EM so vielleicht zum Brandbeschleuniger für die Delta-Variante? "Am besten kann man der Variante Einhalt gebieten, indem man möglichste viele Menschen impft. Weil dann ist kein Spielraum mehr da. Solange dieses Ziel noch nicht erreicht ist, würde ich schon sagen, dass – für Österreich gesprochen – man sich überlegen wird müssen, wie man denn mit Reiserückkehrern umgeht, ob man da eventuell verschärft auch das Testen wieder hochfährt." Solche Maßnahmen seien noch zu managen, schätzt die Virologin.

Sollten diese nicht von der Regierung vorgeschrieben werden, sei es dennoch sinnvoll als Ungeimpfter selbst spezielle Vorsichtsmaßnahmen während und nach den Reisen zu befolgen. Sie sehe aber jetzt noch keine unmittelbare Gefahr, was die Sterblichkeit oder die Intensivbettenauslastung betrifft.

"Das beste Rezept"

Die Öffnungsschritte und das in Aussicht gestellte Ende der Maskenpflicht in Österreich sieht Schernhammer "grundsätzlich positiv". Die Lage habe sich verändert. "Es ist einfach das Gebot der Stunde, jetzt aufzumachen, aber eben aufzupassen, wie sehr sich diese Variante auswirkt", so die Expertin weiter.

Wenn man verhindern könne, dass Reisende das Virus wieder vermehrt nach Österreich schleppen, dann könne es womöglich gelingen, das Infektionsgeschehen weiter zu verlangsamen und derweil mehr und mehr Menschen zu impfen. "Die Impfung ist und bleibt das beste Rezept gegen diese Variante."

1/63
Gehe zur Galerie
    <strong>25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko.</strong> Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. <a data-li-document-ref="120033251" href="https://www.heute.at/s/kein-auto-kein-haus-so-lebt-rene-benko-120033251">Die Details &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033229" href="https://www.heute.at/s/jetzt-droht-beliebtem-lebensmittel-das-bittere-aus-120033229"></a>
    25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko. Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. Die Details >>>
    EXPA / APA / picturedesk.com