Beschlagnahmter Sprengstoff

9 Tote bei Explosion in Polizeiwache in Kaschmir

Bei einer Explosion von beschlagnahmtem Sprengstoff in Kaschmir sind neun Menschen ums Leben gekommen. Die Polizei spricht von einem Unfall.
Newsdesk Heute
15.11.2025, 15:45
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben
Hör dir den Artikel an:
00:00 / 02:45
1X
BotTalk

Nur wenige Tage nach einer Auto-Explosion in Neu Delhi hat es im indischen Teil von Kaschmir erneut heftig gekracht. Bei einer Sprengstoff-Detonation in einer Polizeiwache in Nowgam sind neun Menschen ums Leben gekommen, 31 weitere wurden verletzt. Die Polizei gab am Samstag bekannt, dass sich der Vorfall am späten Freitagabend ereignet hat. Der Polizeichef der Region Jammu und Kaschmir, Nalin Prabhat, erklärte, dass beschlagnahmter Sprengstoff explodiert ist und es sich um einen Unfall handelt.

Unter den Toten befinden sich mehrere Polizisten, forensische Experten, zwei Polizeifotografen sowie weitere Mitglieder der örtlichen Verwaltung. Das Polizeigebäude wurde durch die Explosion schwer beschädigt, auch angrenzende Gebäude erlitten Schäden.

Laut Prabhat handelte es sich bei dem detonierten Sprengstoff um Proben, die zuvor bei einer Razzia nahe Neu Delhi sichergestellt worden waren. Die Razzia fand nur wenige Stunden vor der tödlichen Auto-Explosion in der Hauptstadt am Montag statt. Seit Donnerstag wurden die Proben in Nowgam untersucht. Prabhat betonte: "Jede weitere Spekulation über den Grund für diesen Vorfall ist unnötig."

Indische Medien berichten, dass die Antifaschistische Volksfront (Paff) sich zu der Explosion bekannt hat. Die Gruppe soll enge Verbindungen zur pakistanischen Islamistengruppe Jaish-e-Mohammed (JeM) haben. Die Polizei von Jammu und Kaschmir wies diese Berichte jedoch entschieden zurück. "Die Behauptungen der Paff oder jeder weiteren pakistanischen Terrorgruppe ist offensichtlich falsch, unbegründet und böswillig", so die Polizei auf X.

Bei der Auto-Explosion nahe dem Roten Fort in Neu Delhi am Montag starben mindestens zwölf Menschen, 30 wurden verletzt. Indiens Ministerpräsident Narendra Modi sprach von einer "Verschwörung". Die Polizei hatte zuvor mehrere Mitglieder einer kriminellen Bande festgenommen und Sprengstoff sowie Sturmgewehre sichergestellt. Die Männer stehen laut Polizei in Verbindung mit der JeM und einem Al-Kaida-Ableger in Kaschmir.

Die JeM wird unter anderem für den Angriff auf das indische Parlament im Jahr 2001 und einen Selbstmordanschlag mit 40 Toten in Pulwama 2019 verantwortlich gemacht.

Sollte sich herausstellen, dass die Explosion in Neu Delhi tatsächlich ein Anschlag war, wäre das der erste große Sicherheitsvorfall in Indien seit dem 22. April. Damals kamen bei einem Anschlag im indischen Teil von Kaschmir 26 Touristen ums Leben. Indien beschuldigte Pakistan, den Angriff unterstützt zu haben, was die Regierung in Islamabad bestreitet.

Nach dem Anschlag flammte der jahrzehntelange Konflikt um die Himalaya-Region Kaschmir zwischen Indien und Pakistan wieder auf. Indien bombardierte mehrere Ziele in Pakistan, Islamabad reagierte mit Gegenangriffen, insgesamt starben 70 Menschen. Seit 10. Mai gilt eine Waffenruhe.

{title && {title} } red, {title && {title} } 15.11.2025, 15:45
Jetzt E-Paper lesen