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Explosion in Prag wegen undichtem Gasrohr

Heute Redaktion
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Bei einer Hausexplosion im Zentrum von Prag sind am Montag 55 Menschen verletzt worden, vier davon schwer. Ursache dürfte ein Gasleck in dem historischen Gebäude gewesen sein. Über mögliche Verschüttete oder Tote herrscht noch Unklarheit. Die tschechische Feuerwehr nannte eine undichte Gasleitung als wahrscheinlichste Unfallursache.

Bei einer Hausexplosion im Zentrum von Prag sind am Montag insgesamt 55 Menschen verletzt worden, vier davon schwer. Ursache dürfte ein Gasleck in dem historischen Gebäude gewesen sein. Über mögliche Verschüttete oder Tote herrscht noch Unklarheit. Die tschechische Feuerwehr nannte eine undichte Gasleitung als wahrscheinlichste Unfallursache.

Wahrscheinlich war es ein Gasleck in dem historischen Gebäude, das die gewaltige Explosion auslöste. Die Bilder von blutüberströmten Menschen wecken allerdings Erinnerungen an die . Daran fühlen sich wohl auch die tschechischen Einsatzkräfte erinnert: Menschen in der abgesperrten Sicherheitszone werden nur nach strengster Personenkontrolle wieder herausgelassen. "Weil man ja nicht weiß, ob es nicht doch einen anderen Hintergrund für die Explosion gibt als die offizielle Version einer Gasexplosion", berichtete der Reporter des tschechischen Staatsfernsehens CT.

Noch keine Gewissheit

Die Untersuchung der Unglücksstelle gestalten sich schwierig. Polizei und Rettungskräfte gehen zwar inoffiziell nicht von Verschütteten aus. Die Suche sei aber gefährlich, sagte Rettungssprecherin Jirina Ernestova. Daher könne es erst in den kommenden Tagen absolute Gewissheit über mögliche Todesopfer geben. 35 der insgesamt 55 Verletzten mussten ins Spital gebracht werden, häufig mit Schnittverletzungen durch Glassplitter.

Enorme Zerstörung

Im Erdgeschoß des betroffenen Hauses in der Theatergasse sind die Fenster mitsamt Rahmen aus der Fassade gerissen. Mauerteile sind auf die Straße gestürzt, Autos vom Schutt begraben. Die Fensterscheiben von Häusern sind in weiten Umkreis geborsten, eine Folge der enormen Druckwelle. Der Knall der Detonation war so laut, dass er in mehreren Stadtteilen zu hören war.

Ein Krater ist im Erdgeschoß des Gebäudes entstanden, berichtete CT24. Die Wucht der Detonation verschob nicht nur eine Außenmauer des Gebäudes, das nun vom Einsturz bedroht ist. Die Explosion machte auch mehrere Nachbarhäuser vorläufig unbewohnbar, sie wurden geräumt. Ein Baugerüst am legendären Nationaltheater gegenüber ist ebenfalls einsturzgefährdet. Mehr als 200 Menschen wurden aus den anliegenden Gebäuden evakuiert.

Augenzeugen berichten von auffälligem Gasgeruch bevor das Haus explodierte. Wegen veralteter Gasleitungen kommt es in Tschechien immer wieder zu Unfällen. Aus Sorge vor weiteren Explosionen unterbrachen die Behörden die Gasversorgung.

APA/red.