Bei einer Explosion in Louisville sind am Dienstag (Ortszeit) zwei Personen getötet und mindestens elf weitere verletzt worden. Die Explosion ereignete sich in einem Werk der Schweizer Firma Givaudan, das Lebensmittelfarben herstellt, und zerstörte Fensterscheiben und Türen von Gebäuden in der Nähe. Videos lokaler Nachrichten zeigten das Industriegebäude, dessen Mittelteil brannte und teilweise eingestürzt war. Die Ursache für die Explosion blieb zunächst unklar, wie die "Washington Post" schreibt.
Sieben der Verletzten wurden im Klinikum der University of Louisville Health behandelt. Nach Angaben des leitenden Arztes, Jason Smith, befinden sich zwei von ihnen in kritischem Zustand. Man habe auch Dekontaminationsmassnahmen eingeleitet, um die Opfer von Chemikalien zu befreien. Laut US-Medien sollen bei der Explosion auch gefährliche Stoffe freigesetzt worden sein.
Der Bürgermeister von Louisville, Craig Greenberg, sagte, dass Mitarbeiter des Werks berichteten, dass zunächst alles normal schien, als es zu der Explosion kam. Der Leiter der Feuerwehr, Brian O’Neill, erklärte, dass die Luftüberwachung sofort begonnen habe und derzeit keine chemischen Auffälligkeiten festgestellt worden seien. Der Katastrophenschutz Louisville Metro hatte eine Evakuierung im Umkreis von einer Meile – rund 1,6 Kilometer – angeordnet, die jedoch nach zwei Stunden aufgehoben wurde.
Das Unternehmen Givaudan Sense Colour hat in einer Stellungnahme auf den Unfall reagiert und den Angehörigen der Opfer ihr Beileid ausgesprochen. "Wir trauern mit den Familien, Freunden und Angehörigen derjenigen, die in dieser schwierigen Zeit ihr Leben verloren haben oder verletzt wurden."
Im April 2003 war an derselben Stelle ein Arbeiter bei einer Explosion ums Leben gekommen. Ermittler hatten damals festgestellt, dass ein Druckentlastungsventil fehlte, was zur Explosion führte. Givaudan hatte die Anlage 2021 erworben.