Wetter-Apps auf Handys und PCs schlagen Alarm! Seit bald einer Woche schon herrscht in und um Wien eine "extrem schlechten Luftqualität". Grund dafür ist die anhaltend hohe Feinstaub-Belastung. An vielen der 17 Messstationen im Stadtgebiet wurden die Grenzwerte deutlich überschritten.
Die aktuelle ungewöhnlich lang anhaltende Inversionswetterlage mit nur wenig Wind sorgt für eine Anreicherung der Partikel in den unteren Luftschichten. Erst gegen Ende der Woche wird ein Wetterumschwung und damit eine Verbesserung der Luftsituation erwartet.
Die Echtzeitkarte des Luftqualitätsindex (AQI) zeigt dies deutlich. Gleich mehrere Messstationen leuchten in alarmierendem Rot: "Ungesund". Heißt laut Warnhinweis: "Gesundheitliche Auswirkungen sind für jeden spürbar; für sensible Gruppen besteht möglicherweise ein ernstes gesundheitliches Risiko."
Viele andere Messstationen zeigen ebenfalls dicke Luft, die zumindest noch für sensible Menschen problematisch ist.
Gesundheitsschädlich ist vor allem der Feinstaub mit kleinsten Partikeln – PM10 bzw. PM2.5. Die Zahl bezeichnet den aerodynamischen Durchmesser der Schwebstoffe.
Diese können für Menschen mit empfindlichen Atemwegen oder Vorerkrankungen belastend sein. Neugeborene, Schwangere oder Vorbelastete sollten längere Aufenthalte im Freien meiden. Als gesunde Person kann man zwar hinausgehen, überanstrengen sollte man sich aber dennoch nicht.
Die EU hat zuletzt schärfere Schadstoffobergrenzen im Kampf gegen gesundheitsschädliche Emissionen erlassen: Die neuen Beschränkungen gelten ab 2030 unter anderem für Feinstaub, Stickstoff (NO2) und Schwefeldioxid (SO2). Tatsächlich verursacht schlechte Luft laut EU-Schätzungen jährlich den früheren Tod von rund 300.000 Menschen.
Generell hat die Feinstaubbelastung durch zunehmende Umweltschutzmaßnahmen in den letzten Jahrzehnten in Österreich aber abgenommen. Dadurch wird auch die herbstliche Nebelsuppe immer weniger dick, denn die Partikel fungieren als Kondensationskerne.