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F1 2017 im Test: Realer ist es nur im echten Boliden

Pünktlich zum Ende der Sommerpause in der Formel 1 dürfen wir wieder ins virtuelle Cockpit steigen. Codemasters bringt das neue F1 2017.

Heute Redaktion
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Das bedeutet, dass wir die Königsklasse wieder hautnah selbst erleben dürfen, so detailliert wie nie zuvor – auf PlayStation 4, Xbox One und PC. Gleich zu Beginn wird man aufgefordert, sich seinen eigenen Rennfahrer zu basteln. Damit wird auch gleich das Prunkstück der Serie eingeleitet, der verbesserte Karrieremodus.

Dann hat man auch schon die Wahl in welchem Auto man seine ruhmreiche Karriere beginnen möchte. Um die neue Haltbarkeits-Engine besser zu spüren, entscheiden wir uns natürlich für den McLaren und werden der Teamkollege des leidgeprüften Fernando Alonso.

Wer sich einen glamourösen Karrieremodus mit einer großen Story erwartet, der ist hier fehl am Platz. Im Karrieremodus regiert die Detailverliebtheit. Es geht auch nicht darum, um von Rennsieg zu Rennsieg zu stürmen, sondern um die harte Arbeit eines Formel 1-Piloten. In den Trainingssessions muss man etwa Reifenabnutzung und Benzinverbrauch für das anstehende Rennen in den Optimalbereich bringen.

Erst mal warmfahren

Wer nicht jede Kurve der Formel 1 auswendig kennt, für den gibt es auch immer die Strecken-Akklimatisierung. Nach der Qualifying-Simulation wird auch noch die Rennstrategie entwickelt. Hat man im Training Erfolg, dann wird man mit Entwicklungspunkten belohnt.

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Diese Punkte sind essentiell, um sein Auto nach vorne zu bringen. Ein riesiger Entwicklungs-Baum steht uns zur Verfügung mit fast unendlichen Verbesserungen für Motor, Aerodynamik, Chassis und Haltbarkeit. Neu und sehr realistisch ist, dass gekaufte Updates auch fehlschlagen können. Dazu kann man auch in eine Qualitätskontrolle in der Fabrik investieren, damit dies nicht allzu oft passiert. Natürlich hat gleich einmal unser erstes teures Update nicht funktioniert, keine große Überraschung im McLaren.

Grafische Verbesserungen

Wir blicken wieder auf die Strecken. Optisch hat F1 2017 wieder einen kleinen Aufputz bekommen, es sieht alles sehr realistisch aus. Vor allem die Details an der Strecke sind sehr gut umgesetzt. Auch die Autos mit ihren breiteren Reifen sehen einfach nur toll laus. Man muss zwar ein wenig mit den verschiedenen Kamerawinkeln tüfteln, bis man sein Optimum gefunden hat, das volle Erlebnis gibt's mit der Cockpit-Perspektive.

Nach den diversen Trainings bestreiten wir also unser erstes großes Rennen und bekommen gleich einmal die dynamischen Wetter-Engine zu spüren. Das Rennen startet mit Starkregen, die Autos schwimmen nur so vor sich hin. Generell muss man aber sagen, dass sich die Boliden sehr gut fahren lassen, mit Fahr- und Bremshilfen ein Vergnügen auch für Anfänger. Zur Mitte des Rennens klart der Himmel ein wenig auf, mit einer ausgeklügelten Boxen-Strategie holen wir gleich einmal unsere ersten Punkte in der Weltmeisterschaft.

Haltbarkeits-Engine

Wenn man die Erwartungen seines Teams erfüllt, dann wird man auch zu coolen Side-Events eingeladen, bei denen man klassische Formel 1-Autos steuern kann. Man muss aber schon auch sagen, dass die Cut-Scenes mit Agentin Emma Jenkins und Mechaniker Chris nicht anders aussehen als in den Vorgänger-Modellen, hier hätte man sich doch ein wenig mehr Mühe geben können.

Im zweiten Rennen schlägt auch gleich einmal die Haltbarkeits-Engine zu. Mitten im Rennen macht das Getriebe plötzlich schlapp, wir können zwar weiterfahren, haben aber keinen sechsten Gang mehr, was natürlich entscheidende Zeit kostet. Wie in Echt müssen defekte Teile getauscht werden, was eine Startplatz-Strafe für das nächste Rennen nach sich zieht. Böse Zungen behaupten, dieses Feature wurde extra für McLaren entwickelt.

Wheelbanging am Start

Wir haben allerdings in die Haltbarkeits-Updates investiert, so wurde unser McLaren fast schon zum Sieger-Auto. Fast nur deswegen, weil die KI teilweise sehr ungerecht eingestellt ist. Hamilton, Vettel und Co. fahren teilweise gnadenlos in einen hinein und kommen ungestraft davon.

Für ein kleines Wheelbanging am Start bekommt man aber locker, flockig eine Strafe von fünf Sekunden. Das hat uns auch den Heimsieg in Spielberg gekostet. Obwohl wir unseren McLaren heldenhaft und mit einem fast schon brennenden Motor und extrem überhitzten Reifen als Erster über die Ziellinie geschleppt haben, wurde es nur Platz drei.

Realer nur im echten Cockpit

So nah war man an der Formel 1 noch nie dran. Mit den neuen Entwicklungsoptionen und der Haltbarkeits-Engine sind zwei Komponenten dazugekommen, die das Rennerlebnis noch intensiver machen. Da kann ein Wochenende noch so perfekt laufen, wenn der Motor schlapp macht, ist alles vorbei.

Der Karrieremodus verspicht durch die neuen Möglichkeiten ein sehr hohes Suchtpotential, allerdings muss man sich eher auf harte Arbeit, als auf das Glamour-Leben eines Formel 1-Piloten einstellen. Für Liebhaber gibt es auch noch ein spezielles Zuckerl: Monaco bei Nacht, wie alle anderen Strecken natürlich optisch wunderbar umgesetzt. F1 2017 ist ein Muss für jeden Motorsport-Fan und alle, die es noch werden wollen.