Formel 1

F1-Beben geht weiter, drei neue Teamchefs an einem Tag

Nachdem Alfa-Sauber den Abgang von Team-Chef Frédéric Vasseur verkündete, stellte der Hinwiler Rennstall wenige Stunden später den Nachfolger vor.

Andreas Seidl wechselt zu Alfa Romeo.
Andreas Seidl wechselt zu Alfa Romeo.
Hasan Bratic / EXPA / picturedesk.com

Vasseur zu Ferrari

Die Formel-1-Saison ist vorbei, ruhig ist es dennoch nicht im Rennzirkus. Ja, am Dienstag gab es ein regelrechtes Beben. So ist nun offiziell, dass Sauber-Teamchef Frédéric Vasseur (54) die Hinwiler verlässt und zu Ferrari wechselt. Bei den Italienern wird er Nachfolger von Mattia Binotto (53), der Ferrari zum Jahresende verlässt. Das vermeldeten die Italiener am Dienstagmorgen. Wenige Stunden später gab auch der Hinwiler Rennstall ihren neuen Teamchef bekannt.

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    Seidl zu Alfa Romeo

    Auch dem Schweizer Team gelingt ein echter Coup. So holt der Rennstall Andreas Seidl von Konkurrent McLaren. Im Zürcher Oberland ist der Deutsche kein Unbekannter. Der 46-Jährige machte bei Sauber seine ersten Schritte in der Formel 1.

    "Es ist ein Team mit einer langen Geschichte in der Formel 1 und eine Organisation, die ich aus meiner Zeit bei Sauber sehr gut kenne. Da ich vier Jahre lang in Hinwil gelebt und gearbeitet habe", so der Deutsche über seine Rückkehr. Ab 2026 steigt Audi bei Sauber ein. Zum VW-Konzern hat Seidl ebenfalls gute Kontakte. Denn vor seiner Zeit bei McLaren arbeitete er als Teamchef bei Porsche beim erfolgreichen Le-Mans-Projekt.

    Stella zu McLaren

    Indes wird bekannt, dass McLaren mit Andrea Stella bereits den Seidl-Nachfolger gefunden hat. Stella ist bereits seit 2015 beim Rennstall aktiv, wird nun zum Teamchef befördert. Damit sollte die Teamchef-Rochade zumindest vorerst ein Ende finden. Binnen weniger Stunden geben drei Rennställe neue Teamchefs bekannt – rekordverdächtig!

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      Grand Prix von Brasilien: <em>"Heute"</em> präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
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      IMAGO/Nordphoto

      Leclerc lobt neuen Teamchef

      Binotto war Anfang 2019 Teamchef der Scuderia geworden, die ersehnten Titel konnte er mit dem Rennstall nicht gewinnen. In der abgelaufenen Saison wurde Charles Leclerc WM-Zweiter hinter Max Verstappen im Red Bull. Der Monegasse hatte nach drei Rennen sogar 46 Punkte vor dem Niederländer gelegen. Fahrfehler, Strategieaussetzer und technische Schäden kosteten aber ein noch besseres Abschneiden.

      Vasseur soll es nun besser machen. In der Szene gilt er als absoluter Top-Mann. Der Franzose war seit 2017 Teamchef von Sauber, das später in Alfa Romeo umbenannt wurde. Der Rennstall arbeitet eng mit Ferrari zusammen. Leclerc absolvierte unter Vasseur 2018 seine erste komplette Formel-1-Saison. Und der F1-Star war es auch, der zuletzt Vasseur in den höchsten Tönen lobte: "Er ist sehr geradlinig und ehrlich."

      Vasseur sagt zu seinem Abschied von Alfa-Sauber: "Während ich mich darauf vorbereite, mein Abenteuer beim Alfa-Sauber-Team zu beenden, blicke ich mit Freude auf diese sechs gemeinsamen Jahre zurück. Ich bin jedem einzelnen Mitarbeiter des Teams zu Dank verpflichtet, denn sie sind diejenigen, die dieses Team wieder auf die Beine gebracht haben und die Leiter unseres Sports erklimmen."

      Vasseur empfindet viel Stolz

      Außerdem ist der 54-Jährige stolz auf die Arbeit, die man gemeinsam als Team und als Unternehmen geleistet habe, "und noch stolzer auf das solide Fundament, das wir für die Zukunft gelegt haben, aber am stolzesten bin ich auf die Menschen, die dies alles möglich gemacht haben und die mit der Zeit zu Freunden geworden sind. Dieses Team wird sich immer wie ein Zuhause anfühlen, und ich werde es überall anfeuern, wo ich hingehe."

      Vasseur schließt mit den Worten: "Ich weiß, dass das Alfa-Sauber-Team immer stärker werden wird, und ich freue mich darauf, das Team in den nächsten Jahren am oberen Ende der Tabelle zu sehen."

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