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Facebook erfindet den virtuellen Selfie-Stick

Mit Facebook Spaces dringt das soziale Netzwerk in den Cyberspace vor. Zudem werden Smartphones, wenn es nach Mark Zuckerberg geht, bald verschwinden.

Heute Redaktion
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Auf der eigenen Entwicklerkonferenz F8 hat Facebook verschiedene Neuerungen gezeigt. Unter anderem wurde eine überarbeitete Version der Virtual-Reality-Welt Spaces präsentiert. Mit einer Oculus-Brille können sich Facebook-Mitglieder nun mit ihren Freunden im Cyberspace treffen.

Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz wird ein Avatar aufgrund von Profilbildern generiert. Anschließend kann man sich mit bis zu drei weiteren Freunden unterhalten, die virtuellen Welten erkunden und sogar Selfies machen. In die künstlichen Räume können sich per Videotelefonie auch weitere Freunde einklinken, die als flaches Videobild integriert werden.

Pläne für die Zukunft

Auf der Konferenz hat Mark Zuckerberg auch über die Wichtigkeit von Augmented Reality gesprochen. Einerseits wurde eine Plattform präsentiert, bei der Entwickler eigene Anwendungen für die erweiterte Realität entwerfen können, die dann in der Kamerafunktion von Facebook genutzt werden.

Zudem wurde klar, dass Facebook langfristig nicht auf das Smartphone setzt, da so die Welt bei Augmented-Reality-Anwendungen ständig durch das Smartphone betrachtet werden muss. Zu diesem Zweck wurde Regina Dugan, die ehemalige Leiterin der Hardware-Sparte von Google, verpflichtet. Sie soll dem Unternehmen dabei helfen, um beispielsweise spezielle Brillen zu entwickeln.

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Mit der entsprechenden Hardware wäre es denkbar, dass man keinen Fernseher mehr kauft, sondern sich einfach einen Bildschirm virtuell einblenden lässt. Auch Smartphones, Tablets oder Fitness-Tracker würden so obsolet. Auch Zuckerberg sieht aber ein, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis es so weit sein könnte.

Zuckerberg spickt bei Snapchat

Facebook setzt auf die sogenannte erweiterte Realität für Smartphone-Nutzer. "Wir werden die Handy-Kamera zur ersten umfassenden Augmented-Reality-Plattform machen", verkündete Mark Zuckerberg. Diese neue Form der Realität brauche Zeit sich zu entwickeln - aber langfristig werde es eine "wichtige Technologie" sein.

Mit dieser Neuerung geht Facebook erneut in dieselbe Richtung wie Snapchat. Bereits bei Whatsapp und Facebook Messenger hat sich Zuckerberg neue Funktionen bei Snapchat abgeschaut. Doch die beiden sind erbitterte Rivalen, spätestens seit Evan Spiegel, Snapchats CEO, Zuckerbergs Kaufangebot von 3 Milliarden für Snapchat ablehnte.

Bislang setzte Facebook eher auf die virtuelle Realität, bei der Nutzer mit Spezialbrillen in eine völlig andere Welt eintauchen können. Facebook hatte dazu 2014 das Start-up Oculus gekauft, das die Virtual-Reality-Brille Rift entwickelt.

Richtung Snapchat

Doch richtig durchgesetzt hat sich die künstliche Welt durch die Brille nicht. Daher holt Facebook seine Nutzer mit ihrem Smartphone in der realen Welt ab. Bei der sogenannten erweiterten Realität (Augmented Reality) geht es darum, die reale Umgebung zu verändern - durch virtuelle Figuren, Gegenstände oder zusätzliche Informationen, ähnlich wie bei dem Handyspiel Pokémon Go.

Hält also der Nutzer sein Smartphone in die reale Umgebung, kann er einem Ort Informationen zuordnen, einer Katze eine virtuelle Mütze aufsetzen oder einen künstlichen Blumenstrauss auf den Tisch stellen. Ähnlich funktioniert der beliebte Messengerdienst Snapchat. Der Experte und Marktanalyst Jan Dawson schrieb in einem Blog-Beitrag, Facebook habe sich nur langsam dem Thema Augmented Reality gewidmet und wolle nun in dem Bereich aufholen. (swe/sep/afp)