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Facebook-Klage gegen Eltern nur ein Fake?

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Der Bericht über eine 18-jährige Kärntnerin, die ihre Eltern wegen Kinderfotos auf Facebook verklagen wird, sorgte vor wenigen Wochen weltweit für Wirbel. Ihren Ursprung nahm die Geschichte in der Zeitschrift "Ganz Woche". Obwohl mittlerweile alles auf eine lupenreine Ente hindeutet, zieht das Wochenblatt nun nach.

Der Bericht über eine 18-jährige Kärntnerin, die ihre Eltern wegen Kinderfotos auf Facebook verklagen wird, sorgte vor wenigen Wochen weltweit für Wirbel. Ihren Ursprung nahm die Geschichte in der Zeitschrift "Ganz Woche". Obwohl mittlerweile alles auf eine lupenreine Ente hindeutet, zieht das Wochenblatt nun nach.
Zahlreiche namhafte Medien im In- und Ausland haben über den kuriosen Fall aus Kärnten berichtet. Eine 18-Jährige klagte ihre Eltern an, weil diese ohne ihre Zustimmung peinliche Fotos auf Facebook veröffentlicht haben. Die "Ganze Woche" hatte die Story als Exklusivgeschichte verkauft.

Der anfänglichen medialen Euphorie über den Fall wich bald Skepsis. Etwas in die Tiefe gehende Recherchen ließen die Zweifel an der Echtheit der Story größer werden. "Die Welt" etwa deckte eine Reihe von Unstimmigkeiten auf, bei Kärnter Behörden wusste niemand etwas über die angebliche Klage.

Gleichzeitig machte sich die Chefredaktion der "Ganze Woche" rar und verweigerte jegliche Auskunft. Nachdem der Rummel rund um die womöglich erfundene Geschichte nun doch zu groß geworden ist, heißt es in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift nun, die Streitparteien haben sich außergerichtlich geeinigt.

Kommunikationswissenschaftler Fritz Hausjell erklärte gegenüber der APA: "Ich halte es für unbedacht und grob selbstschädigend, wenn solche Geschichten ohne Prüfung einfach abgeschrieben werden. Wenn sich die Medien ihre Glaubwürdigkeit bewahren wollen, müssen sie auch einmal Mut zur Entschleunigung haben".

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