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Facebook schaltet jetzt Gesichtserkennung frei

Die Verwendung der Gesichtserkennung bleibt völlig freiwillig, versichert Facebook. Auch der News-Feed wird nicht verändert.

Heute Redaktion
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Die Gesichtszüge werden analysiert und gespeichert.
Die Gesichtszüge werden analysiert und gespeichert.
Bild: iStock

Die Anwender in Europa sollen künftig selbst entscheiden können, ob sie die Gesichtserkennung aktivieren oder nicht. Die umstrittene Funktion war bislang in den Ländern der EU nicht verfügbar.

Facebook wolle wegen der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung neue Verfahren testen, mit denen die Anwender selbst entscheiden, welche Daten sie öffentlich teilen wollen und welche nicht. "Die Verwendung der Gesichtserkennung ist völlig freiwillig", teilte Facebook in einem Blog-Eintrag mit. Die Freischaltung werde vorgeschlagen und müsse aktiv bestätigt werden. Wenn der User nichts unternehme oder den Vorschlag ablehne, bleibe die von Datenschützern kritisierte Gesichtserkennung ausgeschaltet.

Alarm bei Profilfoto

Wer sich für das "Opt-in" entscheide, werde künftig benachrichtigt, wenn ein anderer User das Foto des Betroffenen als sein Profilfoto hochlade. Damit wolle man verhindern, dass Menschen sich mit anderen Identitäten auf Facebook ausgeben. Die Anwender werden auch von Facebook hören, wenn sie auf einem Foto auftauchen, auch wenn sie nicht markiert sind.

"Sie können wählen, ob Sie sich selbst taggen, sich selbst unmarkiert lassen oder sich an die Person wenden, die das Foto gepostet hat, wenn Sie Bedenken haben", verspricht Facebook. Von der Gesichtserkennung sollen auch Menschen mit Sehbehinderung profitieren können, die auch ohne Markierungen erkennen können, wer auf Fotos abgebildet ist.

Private Informationen

In einem zweiten Test werden Facebook-Anwender gefragt, ob sie private Informationen aus dem persönlichen Profil tatsächlich mit der Öffentlichkeit teilen wollen. Facebook fragt auch diejenigen, die bislang auf solche Angaben verzichtet haben, ob sie diese nicht ausfüllen wollen.

Zentraler News-Feed bleibt



Außerdem hält Facebook vorerst an der bisherigen Gestaltung des zentralen News Feed fest. Ein Test in sechs Ländern zur Zweiteilung des Angebots sei beendet worden, teilte das weltgrößte Soziale Netzwerk am Freitag mit.

„Die Menschen sagten uns, dass sie unzufriedener mit den Posts sind, die sie sehen, und zwei separate Feeds halfen ihnen nicht dabei, sich stärker mit Freunden und Familienangehörigen zu vernetzen", schrieb der für den News Feed zuständige Manager Adam Mosseri.

Testlauf kam nicht gut an

Bei dem Experiment wurden in einem Feed vor allem Fotos und Nachrichten von Freunden gezeigt, während der zweite beispielsweise zum Entdecken von Medieninhalten und Sportinformationen diente. Der Testlauf kam bei den Mitgliedern allerdings nicht gut an.

Firmenchef Mark Zuckerberg hat in jüngster Zeit einige Veränderungen am News Feed in Gang gebracht, um Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen. So will Facebook die Beiträge von Freunden im Vergleich zu den Meldungen von Firmen und anderen Medien stärker in den Vordergrund rücken, um Populismus und die Verbreitung von Falschnachrichten zu erschweren.

(GP)