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Facebook will mehr Hasspostings löschen - nun wirklich

Heute Redaktion
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Bild: keine Quellenangabe

Facebook reagiert auf die heftige Kritik am Umgang mit Hetze. Der Konzern will seine Regeln strikter anwenden und mehr fremdenfeindliche Gewaltaufrufe löschen.

 

Facebook hat zwar  keine neuen Regeln im Umgang mit Hass-Kommentaren erlassen, will aber die vorhandenen künftig besser anwenden. Das Team habe strikte Anweisungen zur Überprüfung der von Nutzern gemeldeten Beiträge erhalten. Künftig werde "extrem viel mehr gelöscht", die Regelung werde ab sofort umgesetzt.

Seit Beginn der Flüchtlingskrise steht Facebooks Umgang mit fremdenfeindlicher Hetze in Deutschland und Österreich im Fokus. Aktivisten und Politiker werfen dem Netzwerk vor, auch eindeutige Hassbeiträge, die gegen das deutsche Recht und gegen eigene Richtlinien verstoßen, nicht zu entfernen. Anzeigen gegen Facebooks Politik haben auch zu

Auch Witze über Gewalt sollen gelöscht werden

Bei den Neuerungen geht es um Gewaltandrohungen gegen Gruppen wie Flüchtlinge. Bislang löscht Facebook viele der Hassbeiträge nicht, unter anderem deshalb, weil die Richtlinien Facebooks Migranten und Flüchtlinge nicht als geschlossene, zu schützende Gruppe definieren, anders als beispielsweise Muslime und Homosexuelle. An diesem konkreten Punkt allerdings ändert sich vorerst offenbar nichts.

Zudem erklärt Facebook, man beurteile stets, ob eine Gewaltandrohung wirklich konkret und glaubhaft sei. Es "werden in Zukunft Androhungen von physischer Gewalt als glaubhafte Drohungen eingeschätzt und entfernt".

Im Klartext heißt es: Auch schlechte Witze über Gewalt gegen Migranten oder allgemeine Drohungen sollen künftig gelöscht werden. Es werde nicht mehr geprüft, wie glaubhaft und konkret eine Drohung ist. Bislang bekommen viele Nutzer, die Hasskommentare melden, die standardisierte Antwort, ein gemeldeter Beitrag verstoße nicht gegen die Richtlinien. Das gilt sowohl für Hetze als auch für eindeutige Gewaltdarstellungen.

Mehrfach hatte Facebook zuletzt pauschal gelobt, den Prozess zu verbessern - allerdings ohne dass sich spürbar etwas geändert hätte.