Formel 1
Fällt das ganze Nürburgring-Rennen ins Wasser?
Die Freitags-Trainings auf dem Nürburgring sind gestrichen worden. Fällt gleich das gesamte Renn-Wochenende ins Wasser?
Nach sieben Jahren ist die Formel 1 in die "Grüne Hölle" zurückgekehrt. Doch hinter dem Grand Prix der Eifel steht ein großes Fragezeichen. Das machte schon das erste freie Training am Freitagvormittag klar.
Regenschauer und dichter Nebel hatten den für 11 Uhr geplanten Start der Session auf der legendären Rennstrecke verhindert. Der Grund dafür: der Rettungshubschrauber hätte aufgrund der Nebelbank in der Eifel nicht starten können. Die Sicherheit der Piloten wäre nicht gewährleistet gewesen. Das kostete Mick Schumacher sein Formel-1-Debüt.
Und dasselbe Bild zeichnete sich auch in der Freitagnachmittagssession ab. Die Öffnung der Boxengasse wurde mehrmals verschoben, schließlich die komplette Sitzung abgesagt.
Hubschrauber als Spielverderber?
"Auf der Straße wäre der Weg zum nächsten Krankenhaus zu weit. Aus Sicht des Automobil-Weltverbands steht die Sicherheit der Beteiligten, vor allem der Fahrer, an erster Stelle", erklärte Rennleiter Michael Masi. Das strenge FIA-Reglement ließ ihm keine Wahl.
Und so könnte es auch für den Rest des Wochenendes weitergehen. Die Region ist ohnehin für das sich häufig schlagartig ändernde Wetter bekannt. Kalte Temperaturen von rund zehn Grad Celsius machen es zusätzlich schwierig.
Chance auf ein Regenrennen
Der schönste Tag soll noch der Samstag werden, am Vormittag sollte das dritte freie Training auf trockener Piste über die Bühne gehen. Doch schon für das Qualifying ist neuerlich eine Regenwahrscheinlichkeit von 40 Prozent vorhergesagt. Am Sonntag soll die Temperatur auf acht Grad Celsius sinken. Auch für das Rennen ist eine Regenwahrscheinlichkeit von 40 Prozent vorhergesagt.
Über allem schwebt das Problem des sicheren Abtransports. Einfallender Nebel könnte zu jedem Zeitpunkt den Start des Rettungshubschraubers verhindern. Hinter vorgehaltener Hand wird im Fahrerlager bereits der Kopf geschüttelt. Im Herbst wäre in der Eifel nichts anderes zu erwarten gewesen, die späte Ansetzung des kurzfristig in den Kalender gerutschten Rennens habe Wetter-Kapriolen wahrscheinlich gemacht.
Kälterisse bei Reifen?
Zum noch größeren Problem könnten - wieder einmal - die Reifen werden, wie Pirelli-Boss Mario Isola schon vor den Trainings erklärte. Bei Temperaturen unterhalb von zehn Grad besteht die Gefahr von Kälterissen. Deshalb hatte der italienische Hersteller die Teams bereits angewiesen, bei der Lagerung und Montage besonders vorsichtig zu sein.