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Fake? "Habe 500-kg-Wildschwein mit Kopfschuss erlegt"

Heute Redaktion
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Seit Tagen geistert ein Foto durchs Netz, das Jäger und Biologen in helle Aufregung versetzt. Petr Maximow behauptet, im Ural einen 500-Kilo-Keiler erlegt zu haben. Seitdem diskutieren Experten, ob so ein großes Tier überhaupt existieren kann.

 

Petr Maximow, ein 36-jähriger Geschäftsmann und Hobbyjäger, behauptet, im Ural nahe Jekaterinburg das Riesenvieh mit einem Kopfschuss erlegt zu haben. Der gigantische Keiler soll noch weiter gelaufen sein, schließlich sei er blutend im Schnee zusammengebrochen. Dass das Tier über 500 Kilo wog, will der Mann deswegen genau wissen, weil dieses Gewicht die maximale Kapazität der Seilwinde auf seinem Geländewagen sei und die habe das Tier nicht schleppen können. Um den Keiler abzutransportieren, hätte er an Ort und Stelle zerlegt werden müssen.

Rekord oder Jägerlatein

Seitdem das Foto der Jagdbeute den Weg ins Internet gefunden hat, wird gerätselt, ob der Russe nur - wie überall auf der Welt üblich - sein Jägerlatein verbreitet, oder ob ihm wirklich ein Rekordabschuss gelungen ist. 

"Hogzilla" wurde für Messungen wieder ausgebuddelt

In einem sind sich die Experten einig: Ein Wildschwein kann nicht so groß und schwer werden. Anders sieht die Sache hingegen aus, wenn es sich um eine Kreuzung aus Haus- und Wildschwein handelt. Das zweit schwerste Schwein der Welt wurde 2004 in Georgia erlegt. "Hogzilla" soll 450 Kilo gewogen haben, wie Jäger Chris Evans behauptete (siehe Tweet unten). Auch "Hogzilla" war ein Mix aus Haus- und Wildschwein. Weil auch bei "Hogzilla" behauptet wurde, er sei ein Lügenmärchen, wurde das Tier Anfang 2005 exhumiert und vermessen sowie gewogen. Dabei stellte sich heraus, dass das Schwein zwar enorme Ausmaße hatte, jedoch "nur" 360 Kilo wog.

Foto könnte echt sein

Das Foto des Riesenschweins aus Russland könnte also durchaus echt sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass es allerdings wirklich über 500 Kilogramm wog, ist eher gering. Vielleicht ist das Foto nicht im Photoshop bearbeitet worden. Und vielleicht hatte der russische Jäger wirklich nur beste Absichten. Trotzdem war es wohl eher eine schlecht funktionierende Seilwinde an seinem Auto, die den Mythos vom 500-Kilo-Keiler begründet hat. 

 


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