Eine vermeintliche Hochzeit im Disneyland Paris sorgte in Frankreich für Aufsehen: Als die Mitarbeiter des Parks das Alter der Braut erfuhren, riefen sie umgehend die Polizei – sie war erst neun Jahre alt. Der Vorfall sorgte für Verwirrung, da am Anfang davon ausgegangen wurde, dass es sich um eine echte Hochzeit handle, wie "20 Minutes" berichtete.
"Die Veranstaltung stellte sich als Inszenierung heraus, die Gäste waren allesamt Statisten", erklärte der Staatsanwalt Alexandre Verney am Samstag in einer Mitteilung. "Es handelte sich also nicht um eine echte Hochzeit, sondern um eine inszenierte Hochzeit, die mit rund hundert Statisten gefilmt wurde."
Laut "Le Parisien" hatte sich ein 22-jähriger, der angebliche Bräutigam, beim Freizeitpark gemeldet, weil er seine Hochzeit dort feiern wollte. Für stolze 130.000 Euro konnte er für einige Stunden vor der offiziellen Eröffnung den Park mieten
In Wirklichkeit sei es nur eine Inszenierung für ein Filmprojekt gewesen. Disneyland verbietet laut der Zeitung jegliches Filmen auf seinem Gelände. Daher könnte der Mann diesen Vorwand genutzt haben, um im Park filmen zu können, schreibt die Zeitung. Die Hochzeitsgäste wurden einige Tage zuvor auf verschiedenen Webseiten über Inserate zu einer "prestigeträchtigen Hochzeitsprobe" eingeladen.
Nach dem Vorfall wurden vier Personen festgenommen. Der falsche Bräutigam, ein 22-jähriger mutmaßlicher Brite und eine 24-jährige Lettin stehen im Verdacht des Betrugs und der Geldwäscherei. Die beiden befinden sich weiterhin in Untersuchungshaft.
Die Mutter des neunjährigen Mädchens, eine 41-jährige Ukrainerin, und ein 55-jähriger Lette wurden inzwischen wieder aus der Haft entlassen. Die Untersuchungen ergaben laut der Staatsanwaltschaft, dass "weder Gewalt noch Zwang gegen das Kind ausgeübt wurden". Genaue Erkenntnisse, weshalb die Beteiligten eine Hochzeit inszenieren wollten, gibt es bisher keine.