Formel 1

Fake News: Hamilton warf Marko Rassismus vor

In einem Instagram-Posting wetterte Lewis Hamilton gegen Helmut Marko. Doch der Brite ist einer Fake-News-Seite aufgesessen. 

Markus Weber
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Helmut Marko, Lewis Hamilton
Helmut Marko, Lewis Hamilton
gepa pictures, picturedesk

Der Aufschrei in der Formel 1 war am Mittwoch groß. Hamilton hatte dem Red-Bull-Motorsportdirektor vorgeworfen, die "Black Lives Matter"-Bewegung nicht zu unterstützen. "Helmut, es enttäuscht mich zutiefst, dass du den Kampf farbiger Menschen um Gleichbehandlung als Ablenkung bezeichnest", hatte der britische Weltmeister in Ruchtung Marko geschrieben. 

"Eine Ablenkung war die unfaire Behandlung, die ich als Kind, Jugendlicher und auch jetzt erlebte, wegen meiner Hautfarbe. Wach auf, dieser Sport muss sich ändern", schloss der Mercedes-Pilot. 

Hamilton hatte sich dabei auf ein RTL-Interview des Grazers bezogen, das allerdings von einer Fake-Seite willkürlich zitiert worden war. Demzufolge soll Marko gesagt haben: "Wenn Lewis will, kann er in Österreich aufs Knie gehen. Max (Verstappen, Anm.) ist vorbereitet, um zu gewinnen." Doch das hatte Marko nie gesagt. Die schweren Anschuldigungen waren aus der Luft gegriffen. 

Marko war "völlig perplex"

Trotzdem hatte Hamilton eine Lawine losgetreten. Marko war "völlig perplex", als er von einer Red-Bull-Sprecherin darauf aufmerksam gemacht wurde, wie er Motorsport-total.com verriet. "Ich bin aus allen Wolken gefallen." Es sei ein "riesen Aufwand" gewesen, die Fake-News-Meldung aufzuklären. RTL war gebeten worden, die Archive zu durchsuchen. Danach hatten sich die Unterstellungen als falsch erwiesen. 

Teamchef Christian Horner hatte Hamilton daraufhin eine SMS geschrieben, der Brite sein Posting gelöscht. Marko selbst hatte dem Briten eine E-Mail geschrieben, auf die der sechsfache Weltmeister auch antwortete. So hat sich die Angelegenheit "in Wohlgefallen" aufgelöst, wie der 77-jährige Grazer schloss. Dem Mercedes-Piloten machte Marko keinen Vorwurf. "Er ist da emotional stark involviert. Insofern ist seine Reaktion für mich verständlich."

Und die Plattform, die die Fake News verbreitet hatte? "Gegen die gehen wir rechtlich vor." Der Artikel ist inzwischen nicht mehr aufrufbar. Die Betreiber hatten sich bei Marko und Hamilton entschuldigt.