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Fall eines Serienmörders nach 35 Jahren aufgeklärt

Einer der bedeutendsten Kriminalfälle in Frankreich scheint gelöst. Der Täter soll für vier Morde und sechs Vergewaltigungen verantwortlich sein.

Leo Stempfl
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Dieses Phantombild gab dem Gesuchten den Übernamen "Pockengesicht".
Dieses Phantombild gab dem Gesuchten den Übernamen "Pockengesicht".
20 Minuten (Screenshot Facebook)

Nach 35 Jahren hat die Polizei die Identität eines Serienmörders und Vergewaltigers festgestellt. Der Mann sei in einer Wohnung in Südfrankreich tot aufgefunden worden, teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstagabend mit. Die DNA-Analyse habe ihn als Täter mehrerer Verbrechen identifiziert. Unter den Opfern ist nach französischen Medienberichten auch ein deutsches Au-pair-Mädchen, das 1987 getötet worden war.

Es mache ihn traurig, "dass der Verbrecher seine Geheimnisse mit ins Grab nimmt", sagte der Anwalt der Familie eines Mädchen, das 1986 im Alter von elf Jahren vergewaltigt und getötet worden war. Die vergebliche Suche nach dem Täter hatte Frankreich jahrelang beschäftigt.

Täter war Polizist

Die Ermittlungen hatten zuletzt Fahrt aufgenommen, da es Hinweise gegeben hatte, dass es sich um einen Gendarmen handeln könnte. Die Ermittler hatten deswegen 750 Gendarmen, die in der fraglichen Zeit in Paris stationiert waren, zu einer DNA-Probe aufgefordert. Der 59 Jahre alte François V., der zu dieser Gruppe zählte, war kurz vor dem Termin von seiner Frau als vermisst gemeldet worden.

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    François V. habe sich in einer Wohnung in Grau-du-Roi am Mittelmeer das Leben genommen und sich in einem Brief zu Verbrechen bekannt, bestätigten Ermittlerkreise der Nachrichtenagentur "AFP" einen Bericht der Zeitschrift "Le Point". Weiteren Medienberichten zufolge erklärte der Familienvater in dem Schreiben, dass er im Affekt gehandelt, seine Probleme später aber in den Griff bekommen habe.

    In dem Brief habe er sich jedoch nicht detailliert zu seinen Opfern geäußert, berichtet die Zeitung "Le Parisien". Die Staatsanwaltschaft ermittelt unter anderem wegen Entführung und Vergewaltigung von Minderjährigen und wegen Mordes. Insgesamt werden ihm vier Morde und sechs Vergewaltigungen zur Last gelegt.

    Die Medien nannten ihn "Pockengesicht"

    Nach dem Mord an der elfjährigen Cécile hatte die Polizei ein Suchbild erstellt, das einen etwa 25 Jahre alten Mann mit Akne-Narben im Gesicht zeigte. Das hatte dem Gesuchten in den Medien den Namen "Pockengesicht" eingebracht. Sowohl die Eltern als auch der Halbbruder des getöteten Mädchens hatten den Mann vor der Tat im Eingang ihres Wohnhauses gesehen.

    Nach Informationen aus Ermittlerkreisen war der Mann zunächst Gendarm, später Polizist und zuletzt Pensionist gewesen.