Fussball

Fall Hinteregger: Jetzt reagiert auch der ÖFB

Martin Hinteregger sorgte mit seiner Geschäftsbeziehung zum vermeintlich Rechtsextremen Heinrich Sickl für Schlagzeilen. Nun reagierte der ÖFB. 
Heute Redaktion
11.06.2022, 19:32

Der Innenverteidiger in Diensten von Eintracht Frankfurt veranstaltet ab 16. Juni in seiner Kärntner Heimat Sirnitz den "Hinti Cup". Im Zuge dessen wurde bekannt, dass der aktuell verletzte ÖFB-Teamspieler eine Geschäftsbeziehung zum ehemaligen Grazer Gemeinderat Sickl (PÖ), der ebenfalls Gesellschafter der "Hinti Event GmbH" ist, unterhielt. Sickl wird der extremen Rechten zugeordnet, vermietete unter anderem 2018 Räumlichkeiten an die ebenfalls rechtsextrem eingestufte Identitäre Bewegung.

Nach Bekanntwerden der Geschäftsverbindung distanzierte sich Hinteregger von seinem ehemaligen Geschäftspartner, hält jedoch weiterhin an der ersten Auflage seines Hobbyturniers fest. "Der Herr Sickl war 30 Jahre nicht in Kärnten. Für viele in meiner Generation war er kein Begriff. Wenn man jetzt die Geschichte im Nachhinein gehört hat, ist das schon sehr schockierend", rechtfertigte sich der Eintracht-Spieler. Er habe von Sickls Vergangenheit nichts gewusst. 

ÖFB will die Sache "weiter behandeln"

Mit zweitägiger Verspätung hat sich nun auch Österreichs Fußballverband am Samstag zu Wort gemeldet. Hinteregger ist zwar aktuell nicht Teil des rot-weiß-roten Kaders - allerdings nur aufgrund seiner Muskelverletzung. "Martin Hinteregger hat ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel in einem Gespräch am Freitag nachdrücklich versichert, keine Kenntnis von der kolportierten Verbindung seines Geschäftspartners zum äußersten rechten Rang gehabt zu haben", hieß es in der Mitteilung. 

Gleichzeitig hielt der Verband allerdings fest: "Der ÖFB wird die Sache intern weiter behandeln." Grundsätzlich gelte: "Jegliche Nähe zu Extremismus und zu extremistisch orientierten Personen und Gruppierungen ist abzulehnen. Der ÖFB steht als größter Sportfachverband des Landes für Vielfalt, Toleranz und Integration in allen Bereichen der Gesellschaft. Unsere Nationalspielerinnen und -spieler sind Botschafter und Vertreter dieser Werte. Und jeder Nationalspieler muss sich auch seiner Vorbildwirkung und Verantwortung bewusst sein. Diese endet nicht an der Outlinie, sondern betrifft auch private und geschäftliche Entscheidungen", führte der ÖFB weiter aus. Ein klarer Fingerzeig in Richtung Hinteregger...

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