Wirtschaft

Fallen im Juli diese strengen Corona-Regeln für Shops?

Der Handel freut sich über die Reduktion des Mindestabstandes auf einen Meter. Die Lockerung der FFP2-Maskenpflicht sei nun der nächste Schritt.

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Der Handel begrüßt die Öffnungsschritte der Regierung.
Der Handel begrüßt die Öffnungsschritte der Regierung.
"Heute"/ Symbolbild

Der Handelsverband begrüßt die am Freitag von der Bundesregierung verkündeten weiteren Öffnungsschritte ab 10. Juni. Konkret wird u.a. die Sperrstunde in der Gastronomie von 22 auf 24 Uhr ausgeweitet, der Mindestabstand von zwei auf einen Meter reduziert sowie die Quadratmeterregel im Handel sowie in Museen und im Sport- und Freizeitbereich von 20 auf 10 Quadratmeter pro Kunde halbiert. Das sind gute Nachrichten für die heimische Wirtschaft, da die stationären Geschäfte von den Lockerungen stark profitieren werden.

In den letzten Tagen hatte sich der Handelsverband dafür starkgemacht, die bestehende Quadratmeterregel (20 Quadratmeter pro Kunde) deutlich zu reduzieren und für den Mindestabstand das Motto "von 2 auf 1" ausgegeben. "Es freut uns sehr, dass die Bundesregierung in Abstimmung mit den Landeshauptleuten die Empfehlungen für unsere Branche und die uns verbundenen Branchen aufgegriffen hat. Die Händler gehen davon aus, dass die Halbierung der Quadratmeterregel einen Umsatzzuwachs von zehn Prozent bringen wird", erklärt Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes.

"Hoffe, die Beschränkung fällt im Juli"

Und weiter: In besonders stark frequentierten Shops könnte die Reduktion auf 10 Quadratmeter pro Person eine Umsatzsteigerung von rund 20 Prozent bewirken. Wir können unsere Kunden einfach wieder besser servicieren und das ist gut so. Diese umstrittene Regelung hat ein wahres 'Amazon-Förderungsprogramm' ausgelöst und viele potenzielle Kunden abgeschreckt. Wir hoffen, die Beschränkung wird im Juli gänzlich fallen".

Der angekündigte teilweise Entfall der FFP2-Maskenpflicht ab 1. Juli ist ein wichtiger nächster Schritt, um die Corona-Restriktionen für die Menschen zu reduzieren. Mit Zunahme der Temperaturen hin zum Sommer steigt bekanntlich aber auch die Belastung für Mitarbeiter und Kunden im Handel. Daher gilt es, im Handel – wenn schon kein Entfall der FFP2-Maske möglich ist - zumindest den raschen Wechsel auf den Mund-Nasen-Schutz für alle zu ermöglichen, sobald klar ist, dass die jüngsten Öffnungsschritte keine nachteilige Wirkung haben.

Im "Heute"-Interview stellt Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zu diesem Thema klar: "Wichtig ist, dass wir noch eine Lösung finden in Richtung Sommer für die Mitarbeiter im Handel. Als Kunde wo 20 Minuten eine Maske aufzusetzen, kann nicht so ein großes Problem sein. Für jemanden, der in dem Bereich arbeitet, acht oder zehn Stunden eine Maske zu tragen, ist etwas ganz anderes. Das werden wir in den nächsten Wochen noch klären."

Bundeskanzler Sebastian Kurz (VP) im Gespräch mit Heute.at-Chefredakteur Clemens Oistric
Bundeskanzler Sebastian Kurz (VP) im Gespräch mit Heute.at-Chefredakteur Clemens Oistric
Alexandra Diry

Sommer für Corona-Konzept nutzen

"Die österreichweite Wiedereröffnung der Geschäfte am 3. Mai und die am Freitag verkündete Halbierung der Quadratmeterregel sind richtige Entscheidungen, da der Handel nie ein Corona-Hotspot war und auch die Fallzahlen seit Anfang Mai nachhaltig sinken. Weitere Lockerungen sind Zug um Zug mit der Verbesserung der virologischen Lage durchzuführen, damit die Kollateralschäden möglichst auf ein Minimum reduziert werden", so Will.

Gleichzeitig müsse die Politik nun den Sommer nutzen, "um ein böses Erwachen im Herbst zu verhindern, indem ein klares Konzept der Branchendifferenzierung auf einem wissenschaftlichen Fundament aufbaut, das auch Planungssicherheit im Bereich der Hilfen vorsieht. Nun gilt es, durch das Vorziehen der nächsten Schritte der Steuerreform die Kaufkraft zu stärken, um den Comeback-Turbo zu zünden."

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