Welt

Familie ergaunert 4,7 Millionen Euro von Krankenkassen

Um knapp 5 Millionen Euro betrog eine deutsche Familie mehrere Krankenkassen, indem sie mit ihrem Pflegedienst nicht erbrachte Leistungen verbuchten.

Carolin Rothmüller
Wegen des Fehlens der Fachkraft soll es den Angeklagten möglich gewesen sein, die Dokumentation der Leistungen nach eigenem Ermessen zu ändern. (Symbolbild)
Wegen des Fehlens der Fachkraft soll es den Angeklagten möglich gewesen sein, die Dokumentation der Leistungen nach eigenem Ermessen zu ändern. (Symbolbild)
iStock

In Deutschland soll ein Ehepaar zusammen mit seinem erwachsenen Sohn mit einem ambulanten Pflegedienst von Krankenkassen mehr als 4,7 Millionen Euro ergaunert haben. Die Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg klagte die Familie wegen bandenmäßigen Betrugs in 1.022 Fällen an, wie die Ermittlungsbehörde am Dienstag mitteilte.

Nicht erbrachte Leistungen

Die 56 und 47 Jahre alten Eltern und ihr 26-jähriger Sohn sollen als Betreiber eines Pflegediensts Leistungen abgerechnet haben, ohne eine gesetzlich vorgeschriebene Verantwortliche Pflegefachkraft einzusetzen. Solch eine Fachkraft soll die Pflegequalität sichern und Mängel verhindern. Wegen des Fehlens der Fachkraft soll es den Angeklagten möglich gewesen sein, die Dokumentation der Leistungen nach eigenem Ermessen zu ändern, um nicht erbrachte Leistungen bei den Krankenkassen vorzutäuschen und die Qualität der tatsächlich erbrachten Leistungen auf ein Minimum zu reduzieren.

Sieben bebaute Grundstücke

Das Motiv der Angeklagten soll die Finanzierung des luxuriösen Lebensunterhalts der Familie gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft will nun neben einer Verurteilung auch das Einziehen von Vermögenswerten erreichen. Dafür seien bereits Hypotheken in sieben bebaute Grundstücke eingetragen und Vermögenswerte von 1,6 Millionen Euro gesichert worden.

Die Tatverdächtigen befinden sich in Untersuchungshaft. Auf ihre Spur kamen die Ermittler durch einen anonymen Hinweis.

1/56
Gehe zur Galerie
    <strong>04.05.2024: AstraZeneca gesteht erstmals schwere Nebenwirkungen ein.</strong> AstraZeneca sieht sich in Großbritannien mit einer Sammelklage konfrontiert. <a data-li-document-ref="120034852" href="https://www.heute.at/s/astrazeneca-gesteht-erstmals-schwere-nebenwirkungen-ein-120034852">In einem Gerichtsdokument gesteht der Konzern schwere Nebenwirkungen ein.</a>
    04.05.2024: AstraZeneca gesteht erstmals schwere Nebenwirkungen ein. AstraZeneca sieht sich in Großbritannien mit einer Sammelklage konfrontiert. In einem Gerichtsdokument gesteht der Konzern schwere Nebenwirkungen ein.
    REUTERS