Österreich

Familie möchte Ukraine-Kind aufnehmen, darf aber nicht

In Wien werden dringend Pflege- und Gastfamilien für unbegleitete Ukrainische Flüchtlingskinder gesucht. DARUM bekam eine Familie aber eine Absage.

Christian Tomsits
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Familie D. wäre sofort bereit, ein Kind aufzunehmen.
Familie D. wäre sofort bereit, ein Kind aufzunehmen.
privat

Aufgrund des Krieges flüchten momentan auch viele Kinder aus der Ukraine. Sie werden von ihren Eltern, die entweder nicht ausreisen dürfen (Väter) oder aus diversen Gründen nicht können (Mütter) mit Bekannten weggeschickt.

Sie kommen alleine, teilweise nur mit einem Sackerl als Gepäck über die Grenzen. Einige Minderjährige sind auch schon in Wien eingetroffen, viele weitere werden noch erwartet. Daher sucht Wien dringend nach Pflegeeltern, die Kinder aufnehmen können, wir berichteten.

Nach dem "Heute"-Bericht griff Manuela D. gleich zum Hörer und rief bei der angegebenen Nummer in der Vermittlung an. Die Mutter eines 13-Jährigen hätte ausreichend Platz in ihren vier Wänden und könnte ab sofort ein Kind bei sich aufnehmen, ließ sie die Person am anderen Ende der Leitung wissen.

Doch dann der Schock: Sie käme nicht in Frage, weil sie im Burgenland (Bezirk Oberwart) wohnt. "Das ist nur bisschen mehr als eine Stunde entfernt, ich verstehe nicht, wo da das große Problem ist", so die gebürtige Niederösterreicherin pragmatisch. Doch Österreich wäre nicht Österreich, wenn nicht trotz großer Notsituation jedes Bundesland ein eigenes Süppchen kocht. 

Wer im Burgenland lebt, muss sich auch im Burgenland melden. Bundeslandübergreifende Vermittlungen scheinen nicht möglich zu sein. Doch auch im Burgenland gibt es für akute Ukraine-Hilfe auf der Webseite des Landes eigene Anlaufstellen.

Für Burgenländerinnen und Burgenländer, die Quartiere für Ukraine-Flüchtlinge zur Verfügung stellen wollen, wurde eine Hotline eingerichtet, unter der sie sich melden können. Wir danken allen, die einen Beitrag zur humanitären Hilfe leisten!
Hotline: 02682 65933 1380           E-Mail: burgenland-hilft(at)bgld.gv.at
Für die Unterbringung und Verpflegung von Kriegsvertriebenen aus der Ukraine ist eine Mietvereinbarung (Prekariatsvereinbarung) notwendig,

Auch Niederösterreich koordiniert Hilfsleistungen. Mehr Infos unter: www.noehilft.at bzw. bei der Hotline 02742/9005-15000 oder via Mail [email protected]