Österreich

Familienstreit endet mit Bluttat – drei Tote

Heute Redaktion
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In der kleinen Ortschaft Dollrath wurden drei Menschenleben ausgelöscht: Ein 51-Jähriger hatte im Streit seine beiden Geschwister niedergestochen und seine Mutter verletzt.

Amok-Alarm am frühen Samstagnachmittag in der Steiermark: Ein 51-Jähriger hatte gegen 13.30 Uhr im Gehöft seiner Familie in Dollrath, Gemeinde St. Stefan im Rosental, ein Blutbad angerichtet.

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Gerhard S. (51) soll laut "Kleine Zeitung" im Streit um eine Erbschaft seinen beiden Geschwistern, Christa S. (56) und Franz S. (52) tödlich verletzt haben. Seiner seiner 75 Jahre alten Mutter Aloisa S. fügte er schwere Verletzungen zu. Zunächst wurde auch die 75-Jährige als verstorben gemeldet, das zog die Polizei aber wieder zurück. Die Tatwaffe dürfte ein Küchenbeil gewesen sein.

Ein Neffe des mutmaßlichen Täters hatte die Opfer, darunter auch seine eigene Mutter, durch Zufall entdeckt und die Polizei alarmiert. Diese rückte mit einem Großaufgebot an Kräften an, um den mutmaßlichen Täter, dessen Aufenthaltsort unbekannt war, zu stellen. Auch die Spezialeinheit Cobra, sowie Polizeihubschrauber wurden hinzugezogen.

Noch bevor der Einsatz abgeschlossen werden konnte, meldete die steirische Polizei via Twitter zwei Todesopfer. Die schwerverletzte Pensionistin wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. Eine erste Meldung, wonach die Frau dort verstorben sei, musste die Polizei eine knappe Dreiviertelstunde später korrigieren – die 75-Jährige ist noch am Leben.

Weil an der betreffenden Adresse mindestens eine Jagdwaffe registriert ist, durchkämmten die Cobra-Einheiten unter größter Vorsicht jeden Raum des Gehöfts auf der Suche nach Gerhard S. Knappe zwei Stunden nach der Alarmierung konnte der 51-Jährige aufgefunden werden: Er hatte sich in einem Nebengebäude erhängt. Laut Polizei dürfte er psychisch labil gewesen sein.

Rätsel um Tatmotiv

Warum genau der Mann seine eigene Familie auslöschte, bleibt vorerst ein Rätsel. "Zu den Hintergründen dieser Tat ist momentan noch nichts bekannt, das ist Gegenstand laufender Ermittlungen. Es dürfte sich aber vermutlich um familiäre Streitigkeiten gehandelt haben", erklärt Madeleine Heinrich, eine Sprecherin der Landespolizeidirektion Steiermark.

(rcp)