Ära Fischer endet
Fans nach Trainer-Rauswurf: "Baut ihm eine Statue"
Union Berlin trennt sich von Urs Fischer. Die Fans des Vereins von Christopher Trimmer reagieren mit Dankbarkeit.
"Was der Mann geleistet hat, ist wirklich ganz großes Kino! Ihr solltet eine Statue bauen lassen", schreibt ein Union-Fan auf Instagram zur Trennung von Urs Fischer. In der Kommentarspalte unter dem Trennungs-Post werden die Berliner schon kurz nach der offiziellen Verkündigung des Fischer-Aus überhäuft mit Meinungsäußerungen. Was außergewöhnlich ist: Die meisten sind positiv und voller Dankbarkeit für Fischer.
"Ich bin eine gebrochene Seele. Danke für alles, Urs Fischer. Wir werden dich niemals vergessen", heißt es in einem weiteren Kommentar. "Ich habe gerade wegen eines Trainer-Wechsels Tränen in den Augen", in einem anderen. Viele Berliner Anhänger nimmt das Ende der fünfeinhalbjährigen Amtszeit des Schweizers emotional mit. Kein Wunder: Fischer und Union – das war bis zum katastrophalen Start in die laufende Saison eine einzige Erfolgsgeschichte, ein regelrechtes Fußball-Märchen.
Von der 2. Liga in die Champions League
Im Jahr 2018 trotz Double-Gewinn beim FC Basel gefeuert, startete Fischer zur Saison 2018/19 das Abenteuer Union in der zweiten deutschen Bundesliga, führte den Verein im darauffolgenden Mai prompt zum erstmaligen Aufstieg in die höchste Spielklasse Deutschlands.
In der ersten Liga angekommen, sicherten sich die "Eisernen" unter Fischer dann erst mit einem elften Platz souverän den Klassenerhalt, ehe sich die Mannschaft von Christopher Trimmel im Jahr darauf das erste Mal in der Vereinsgeschichte für das internationale Geschäft qualifizierte. 2021 landete Union in der Conference League, 2022 in der Europa League und 2023 gelang sogar der Sprung in die Champions League.
Trennungsschmerz bei den Fans
"Der bringt den Verein aus dem Nichts in die Champions League und kaum läuft es mal 15 Spiele nicht, wirft man ihn raus. Traurig", schreibt ein Fan auf Instagram. Er ist damit nicht der Einzige, der den Hauptstadtklub für die Entscheidung kritisiert. "Falsche Entscheidung! Lieber mit Urs absteigen als mit jemand anderem", ist in einem anderen Kommentar zu lesen.
Fakt ist: Union und Fischer sind nach wettbewerbsübergreifend 14 sieglosen Partien zum Schluss gekommen, dass ein neuer Impuls nötig ist. "Manchmal hilft einer Mannschaft ein anderes Gesicht, eine andere Ansprache von der Trainerbank, um eine Entwicklung auszulösen", begründet Fischer selbst sein Aus in bei Union. Wer in Fischers große Fußstapfen tritt, ist noch unklar. Interimistisch wird der bisherige U19-Trainer Marco Grote übernehmen. Assistiert wird er dabei von Marie-Louise Eta, die damit als erste Frau in der deutschen Bundesliga auf der Trainerbank Platz nimmt.