Verdächtige gefilmt

Farb-Anschlag auf "Geheim-Radar", das Tausende blitzt

Das neue mobile Radar in Traun hat schon Tausende Lenker geblitzt. Das gefällt nicht allen. Am Wochenende gab es einen Farb-Anschlag auf das Auto.

Peter Reidinger
Farb-Anschlag auf "Geheim-Radar", das Tausende blitzt
Die Polizei musste in der Nacht auf Sonntag in Traun ausrücken. Das neue mobile Radar wurde stark beschädigt. (Symbolfoto).
Ronald Zak / AP / picturedesk.com

In Traun überwacht seit gute einem Monat ein mobiles Radargerät die 50er und die 30er-Zonen in der Stadt. Auslöser waren zahlreiche Vorfälle mit Rasern, unzählige Anrainer-Beschwerden. Bürgermeister Karl-Heinz Koll (ÖVP) zog nun im Gespräch mit "Heute" Bilanz. Er spricht von "katastrophalen Zahlen". Rund 7.800 Strafen wurden alleine in den ersten 33 Tagen bereits verzeichnet. 

Viele positive Reaktionen

Die Reaktionen aus der Bevölkerung sind fast nur positiv. Die meisten Bürger würden sich einfach freuen, dass etwas gegen die Raserei unternommen wird. "Ich bekomme viele Mails mit Wünschen, wo das mobile Radar als nächstes stehen soll", erzählt er.

Manchen dürfte die neue Überwachung allerdings weniger gefallen. Wie "Heute" erfahren hat, gab es in der Nacht von Samstag auf Sonntag einen Farbanschlag auf das mobile Radarauto. Der VW Caddy wurde von zwei jungen Männern mit Lack besprüht. Die Polizei bestätigte auf "Heute"-Anfrage einen entsprechenden Vorfall. "Es wurde Anzeige erstattet", so ein Sprecher.

Die Ermittlungen dürften nicht allzu lange dauern. Offenbar wurden die beiden Täter von der Videokamera einer nahen Firma gefilmt. Auch das Nummernschild ihres Autos war auf den Aufnahmen erkennbar.

Immer mehr und bessere Radargerät

Rasen ist ein großes Problem im Straßenverkehr. "Im Jahre 2021 ereigneten sich in Oberösterreich 944 Unfälle mit Personenschäden durch nicht angepasste Geschwindigkeit. Dies entspricht rund 16,2 % des gesamten Unfallgeschehens.  Nicht angepasste Geschwindigkeit war im Jahr 2021 somit die dritthäufigste Unfallursache", rechnet der Landesrat für Infrastruktur und Mobilität, Günther Steinkellner (FPÖ), damals gegenüber "Heute" vor. Seither setzt die Asfinag auf zusätzliche, hochmoderne Geräte auf Autobahnen. Und viele Gemeinden lassen ihre 30er-Zonen verstärkt überwachen.

Auto wechselt alle paar Tage Standort

In der Gemeinde gibt es in Absprache mit der Stadtpolizei Traun einen genauen Plan, wann das Radarauto (ein weißer VW Caddy) in welcher Straße postiert wird. "Die Standorte werden aufgrund der Erfahrungen der Polizei und auf Basis von Anrainerbeschwerden ausgewählt", so Koll. Wo aber das Auto genau und wann steht, das bleibt indes geheim.

rep
Akt.