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"Fast ein Skandal!" Ried-Kicker geht auf Mitspieler los

Bei Tabellenschlusslicht Ried ist Feuer am Dach. Die Oberösterreicher kassierten am Samstag eine empfindliche 1:3-Pleite gegen Hartberg

Heute Redaktion
Ried-Kicker Markus Lackner sprach nach der Pleite gegen Hartberg Klartext.
Ried-Kicker Markus Lackner sprach nach der Pleite gegen Hartberg Klartext.
Gepa

Donis Avdijaj (19.) brachte die Hartberger nach einem bärenstarken Auftritt im ersten Durchgang in Front. Jürgen Heil (63.) und Dominik Prokop (83.) machten den Erfolg schließlich klar, während Matthias Gragger (72.) nur Ergebniskosmetik gelang. 

Damit konnten sich die Oststeirer vom Tabellenschlusslicht absetzen, liegen nun drei Punkte vor den Innviertlern auf Platz vier der Qualifikationsgruppe. Vom rettenden Ufer, also Platz fünf, den aktuell Altach inne hat, trennen die Rieder "Wikinger" zwei Punkte.

"Fast ein Skandal"

Wie angespannt die Lage bei den Oberösterreichern ist, zeigte das "Sky"-Interview von Abwehrchef Markus Lackner nach dem Spiel. Der Innenverteidiger fand nämlich klare Worte in Richtung seiner Mitspieler. "Wir müssen extrem selbstkritisch sein. Die erste Hälfte war inferior. Das war fast ein Skandal", schäumte der 32-Jährige. Und nahm sich dann auch seine Teamkollegen zur Brust. "Es müssen sich alle einzeln hinterfragen. Es gibt aber einen Personenkreis, wo ich weiß, dass der erst aufgibt, wenn es wirklich vorbei ist", deutete Lackner an, dass nicht mehr alle Rieder Kicker an den Klassenerhalt glauben. Scheinbar geht ein Riss durch die Mannschaft. 

Die Kritik an der Spielweise in der ersten Hälfte konnte auch Ried-Coach Maximilian Senft nicht von der Hand weisen. "Wenn er das so formuliert, hat er nicht unrecht. Die erste Halbzeit war ganz schlecht. Unser Anspruch ist, dass die Gesamtperformance besser ist", meinte der erst 33-jährige Trainer. "Ich hatte eigentlich ein gutes Gefühl, aber die erste Halbzeit war nicht Bundesliga-tauglich", ärgerte sich auch der Ex-Kicker und jetzige Sportliche Leiter Thomas Reifeltshammer. 

Reifeltshammer stärkt Coach

"Wir müssen das Ganze jetzt einmal sacken lassen, um die richtigen Schlüsse zu ziehen. Dann werden wir im Trainerteam vorangehen. Man ärgert sich, weil ich weiß, was die Jungs drauf haben, aber es nicht auf den Platz bringen", fügte Senft an. "Es gibt jetzt acht Endspiele", blickte der Coach in die Zukunft. Am Freitag geht es gegen die WSG Tirol. 

Derweil hat der Rieder Anhang bereits die Schuldigen für die sportliche Misere gefunden: "Vorstand raus", hallte es schon während des Spiels durchs Stadion. Reifeltshammer stärkte Coach Senft aber demonstrativ den Rücken. "Ich bin hundertprozentig von ihm überzeugt, für mich gibt es überhaupt keine Diskussion. Die Spieler müssen sich heute an der Nase nehmen. Der Vorstand ist heute auch nicht am Feld gestanden", meinte der Sport-Boss.