Gesundheit

Fast unmöglich! Meteorit trifft Frau beim Kaffeetrinken

So ein Pech muss man mal haben! Eine Französin sagt, sie sei beim Entspannen auf ihrer Terrasse von einem Meteorit in die Rippen getroffen worden. 

Sabine Primes
Die Frau saß nichtsahnend mit einer Freundin auf der Terrasse als das Unmögliche geschah.
Die Frau saß nichtsahnend mit einer Freundin auf der Terrasse als das Unmögliche geschah.
Getty Images/iStockphoto

Weltraumgestein, das auf die Erde zurast, überlebt die Reise durch unsere Atmosphäre in der Regel nicht, sondern verglüht. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel. So erreicht manches Weltraumgestein – selten, aber doch – unsere Erdoberfläche. Kürzlich konnte ein solcher Meteoriteneinschlag über Bayern, Tschechien und Österreich beobachtet werden

(Fast) unmöglich

Was jetzt einer Französin passiert sein soll, ist beinahe unmöglich. Sie behauptet, beim Kaffeetrinken auf ihrer Terrasse von einem Meteorit getroffen worden zu sein. Die Frau und ihre Freundin saßen auf ihrer Terrasse, als sich der Vorfall am 6. Juli gegen 4 Uhr morgens ereignete, wie sie der Lokalzeitung "Les Dernières Nouvelles d'Alsace" mitteilte. "Ich hörte einen Lärm vom Dach neben uns", sagte sie. "In der darauffolgenden Sekunde spürte ich einen Stoß in den Rippen. Ich dachte, es sei ein Tier, eine Fledermaus." Der 50 Gramm schwere Stein, was etwa der Größe eines Golfballs entspricht, hinterließ Prellungen an den Rippen der Frau.

Sie brachte den Stein zum Geologen Dr. Thierry Rebmann. Er stellte fest, dass er eine Mischung aus Eisen und Silizium enthielt, die typisch für Meteorit ist. Die chemische Zusammensetzung des Steins war zwar ungewöhnlich, aber die Tatsache, dass er auf einem Menschen landete, war die eigentliche Überraschung. Da die Erde zu etwa 70 Prozent aus Wasser besteht, ist es selten, dass ein Weltraumgestein auf dem Boden landet – und astronomisch selten auf einem Menschen. Die Wahrscheinlichkeit, durch den Aufprall eines Weltraumfelsens zu sterben, liegt nach einer Schätzung nur bei 1:250.000.  

Asteroid: Asteroiden bewegen sich elliptisch um die Sonne und sind sternähnliche Gesteinsformationen. Sie sind Überbleibsel aus der Entstehung des Sonnensystems und vieles deutet darauf hin, dass es sich dabei um lose Trümmerhaufen handelt, die durch die Schwerkraft zusammengehalten werden.
Komet: Kometen sind mit Asteroiden verwandt, da sie beide in der Frühzeit des Sonnensystems entstanden, als sich der ursprüngliche Staub zu Himmelskörpern zusammenballte. Dennoch unterscheidet er sich grundlegend in seiner Zusammensetzung. Sie bestehen hauptsächlich aus Wassereis, aber auch aus gefrorenen Gasen, Staub und kohlenstoffhaltigen Verbindungen. Sie werden auch als "schmutzige Schneebälle" bezeichnet. Tritt üblicherweise in den äußeren Regionen des Sonnensystems mit langem Schweif in Erscheinung.
Meteoroid, Meteor, Meteorit: Scheinbar gleich, hat aber jeder seine eigene Bedeutung. Solange ein Gesteinsbrocken noch im Weltall umherschwirrt, bezeichnet man ihn als Meteoroiden. Tritt ein Meteoroid in die Erdatmosphäre ein, beginnt er zu verglühen. Es zeichnet sich ein helles Leuchten am Himmel ab, das man Meteor oder – besser bekannt – Sternschnuppe nennt. Verglüht der Meteoroid beim Eintritt in die Erdatmosphäre nicht vollständig und erreicht die Erde, wird er zum Meteorit
Bolide: Heller Meteor

"Viele Steine, die vom Himmel fallen, sind keine Meteoriten"

Nach Angaben der NASA wird die Erde jeden Tag mit mehr als 50 Tonnen Staub und sandgroßen Partikeln bombardiert, aber die meisten verglühen, bevor sie die Planetenoberfläche erreichen. Meteoriten von der Größe eines Golfballs treffen alle paar Jahre auf die Erde, aber die Häufigkeit, mit der sie in bewohnten Gebieten einschlagen, ist noch geringer. 

Dr. Richard Greenwood, Research Fellow am Institut für Planeten- und Weltraumwissenschaften der Open University, sagte, er könne aufgrund der lokalen Berichte nicht sicher sein, dass es sich bei dem Gestein um einen Meteorit handelt. "Viele Leute kontaktieren mich mit Proben, die plausibel klingen, sich aber als irdisches Gestein herausstellen", sagte er gegenüber MailOnline. "Sie wären erstaunt, wie viele Steine, die vom Himmel fallen, keine Meteoriten sind."

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    Außergewöhnliches Naturschauspiel in Österreich! Wetter-Experten ist die spektakuläre Aufnahme einer Feuerkugel am Himmel gelungen. Diese Foto wurde in Matrei in Osttirol geknipst.
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    Bekannte Fälle von Metoritverletzungen

    Jedoch ist es nicht das erste Mal, dass ein Mensch von einem Weltraumgestein getroffen wurde: Im November 1954 wurde Ann Hodges aus Alabama (USA) von einem grapefruitgroßen Meteoriten getroffen. Der Meteorit durchschlug das Dach ihres Hauses, während sie schlief, und traf ihren Oberschenkel und ihre Hand, aber sie überlebte und erlitt nur Prellungen. Laut einer Studie aus dem Jahr 2020 liegt der einzige dokumentierte Fall, in dem ein Meteorit einen Menschen tötete, mehr als 130 Jahre zurück.