Am Sonntag ist es wieder so weit: Mit dem Villacher Kirchtag steht Österreichs größtes Brauchtumsfest ins Haus. 450.000 Besucher werden in der Woche erwartet. Teil des Fests ist auch jener Ort, wo im Februar das islamistische Messerattentat mit sechs Opfern stattfand (ein 14-Jähriger starb).
Heuer findet der Kirchtag deshalb unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen statt. Der Autoverkehr ist – einschließlich Taxis – vollständig verboten. Kameras überwachen jede Person, die am Gelände ein- und ausgeht. Eine Besonderheit bilden die Jagdmesser namens "Knicker", traditionell Bestandteil der Tracht.
"Ganz ehrlich: In Zeiten wie diesen sollte man vorsichtshalber mitdenken und das Teil einfach daheim lassen. Das macht die gesamte Abwicklung leichter für die Security, man kann darauf verzichten", heißt es vom Veranstalter, dem Villacher Bauerngman Kurt Maschke.
Ein Appell, der FPÖ-Kultursprecher Wendelin Mölzer auf die Palme bringt. Er sieht darin "ein fatales Signal und ein Schlag ins Gesicht unserer gelebten Brauchtumskultur". Immerhin handele es sich nicht um irgendein Messer, sondern einen festeb Bestandteil der Kärntner und österreichischen Tracht.
"Wegen eines syrischen Terroristen sollen wir Kärntner nun plötzlich unsere Traditionen einschränken? Das kann und darf nicht sein", so der frühere FPÖ-Stadtparteichef von Villach. Der Bauerngman handele wohl im Sinne politischer Vorgaben seitens der SPÖ, so Mölzers Vorwurf.
Eine Parlamentarische Anfrage an Innenminister Gerhard Karner soll nun Klarheit bringen, welche Anweisungen oder Empfehlungen die Polizei im Umgang mit Trachtenbestandteilen wie dem Knicker erhalten hat und mit welchem rechtlichen Fundament dies begründet wird.