Erst kürzlich geriet SPÖ-Chef Andreas Babler wegen hoher Ausgaben für externe Agenturen unter Beschuss ("Heute" hat berichtet). Nun bringt ein Kunstprojekt die FPÖ neuerlich auf die Palme: Kultursprecher Wendelin Mölzer rechnet mit dem Vizekanzler und der Bundesregierung ab – wegen eines Beitrags zur Architektur-Biennale 2025, der satte 657.700 Euro verschlingt.
Für Mölzer ein klarer Fall von "ideologiegetränktem Elitenprojekt" auf dem Rücken der hart arbeitenden Bevölkerung.
"Während sich viele Österreicher das tägliche Leben kaum mehr leisten können, wirft die schwarz-rot-pinke Bundesregierung das Geld zum Fenster hinaus – diesmal unter dem Deckmantel von Kunst und Kultur", so der FPÖ-Abgeordnete empört.
Aus einer parlamentarischen Anfragebeantwortung geht hervor: Das Projekt "Agency for Better Living" wird fast vollständig aus dem Budget des Kulturministeriums unter Vizekanzler Babler (SPÖ) bezahlt.
Allein 125.000 Euro sollen für Betreuung vor Ort ausgegeben worden sein – weitere 109.500 Euro für ein Rahmenprogramm und ein Fest, sowie 40.000 Euro für Pressearbeit rund um die Eröffnung.
"Das ist keine Förderung von Kunst, das ist pure Geldverschwendung", kritisiert Mölzer und vermutet hinter dem Projekt politische Absicht statt künstlerischer Substanz.
Die Jurybegründung? Gibt’s nur auf der Website des Ministeriums. Für Mölzer ein durchschaubarer Trick: "Mit wolkigen Phrasen wird verschleiert, dass es sich um einen politisch gewollten Beitrag handelt, der mit der Lebensrealität der Menschen in Österreich nichts zu tun hat."
Auch die Auswahlkriterien des Projekts sorgen für Kopfschütteln: Da ist etwa die Rede von "inhaltlicher Konzeption" und "Rezeptionsebenen für das Publikum". Für Mölzer steht fest: "Wer entscheidet eigentlich, was ein 'besseres Leben' ist? Offenbar ein rot angehauchter Kunstzirkel in Wien."
Brisant: Der Wettbewerb selbst kostete bereits über 18.000 Euro – darunter 763 Euro nur fürs Catering bei Jurysitzungen. Das Ministerium stellt laut Anfragebeantwortung bis zu 600.000 Euro Steuergeld bereit. "Ein Schlag ins Gesicht aller, die tagtäglich hart arbeiten und dem Staat ihr Geld anvertrauen – offenbar, um in Venedig ein elitäres Schaustück zu finanzieren."
Pikantes Detail: Vizekanzler Babler soll persönlich mit zwei Kabinettsmitarbeitern zur Biennale-Eröffnung gereist sein – auf Staatskosten. Die Reisekosten? Noch nicht bekannt. Laut Ministerium liegen sie "zum Zeitpunkt der Anfrage" nicht vor.
Die FPÖ fordert jetzt eine komplette Neuausrichtung der Kulturförderung: "Statt millionenschwere Kunstprojekte im Ausland zu finanzieren, brauchen wir eine bürgernahe Kulturpolitik, die heimische Künstler in Österreich stärkt – und nicht das Prestige der Minister im Ausland", stellt Mölzer klar.