Völlig baff blieb Simone L. (Name der Redaktion bekannt) nach einem Einkauf in einem beliebten Supermarkt in Wien-Landstraße. Sie nahm sich beim Eingang einen Einkaufswagen, legte ihre Produkte nach und nach hinein. Als sie einen Eisbergsalat darin platzierte, kam die überraschende Erkenntnis: "Meine Einkäufe sind rechts rausgefallen", sagt sie zu "Heute".
Ein Blick nach unten zeigte die Ursache: Die rechte Seitenwand des Wagens fehlte (siehe Foto oben). Erste Konsequenz: Simone L. balancierte ihre Produkte auf der linken Seite des Korbes.
An der Kassa angekommen, informierte die Kundin den Mitarbeiter über das zerstörte Wagerl: "Er sagte zu mir: 'Das ist schon der dritte oder vierte. Die schneiden das Gitter mit der Flex raus und verwenden es als Grillrost.'"
So abwegig ist das nicht: In anderen Ländern geschieht ähnliches schon länger. Vermutet wird: Die Teuerung treibt Menschen zu dieser kriminellen Handlung. Wer etwa bei Grill-Produzenten Weber einen neuen Grillrost aus Edelstahl kaufen will, muss mehr als 35 Euro bezahlen.
L. zu "Heute": "Was ich sehr traurig finde, ist die Respektlosigkeit und die Egalität mancher Menschen. Ich bin ehrlich gesagt schockiert, dass Einkaufswägen auf diese Weise zweckentfremdet und beschädigt werden."
Der Verschleiß von Einkaufswagen in dieser Filiale eines großen Handelshauses scheint enorm. Die Kundin wurde vom Personal informiert: "Sie hatten früher 200 Einkaufswagen an diesem Standort, aktuell sind es nur mehr 60. Ich glaube, das hat er damit zu tun, dass die Leute damit nach Hause fahren und es nicht mehr zurückbringen."