Der 10. Wiener Gemeindebezirk kommt nicht zur Ruhe. Trotz Waffenverbotszone kam es zuletzt immer wieder zu brutalen Auseinandersetzungen. Erst vergangene Woche wurden Beamte wegen einer Messerattacke am Keplerplatz gerufen – ein Mann erlitt eine Stichwunde im Oberschenkel. Immer wieder wird auch der Reumannplatz zum Schauplatz von Gewalt.
Dabei gilt in genau diesen Gegenden seit März 2024 rund um die Uhr ein striktes Waffenverbot. Das Tragen von Messern und anderen gefährlichen Gegenständen ist dort ausdrücklich untersagt – doch an den Tatorten finden Ermittler immer wieder genau solche Waffen.
Wie die Wiener Polizei bestätigt, soll die Waffenverbotszone mit Ende Juni um drei weitere Monate verlängert werden. Die Verordnung werde "zeitgerecht veröffentlicht", hieß es auf APA-Anfrage. Zwischen 1. Jänner und 31. Mai wurden 43 Übertretungen festgestellt, dabei 56 Waffen sichergestellt – davon 41 Messer.
Laut Polizei habe sich die Lage "spürbar verbessert". Fakt ist jedoch: In Favoriten kommt es weiterhin zu blutigen Zwischenfällen – oft genau in der besagten Waffenverbotszone.
Die Waffenverbotszone umfasst die Fußgängerzone Favoritenstraße sowie die bekannten Hotspots Reumannplatz und Keplerplatz. Diese Orte gelten als neuralgische Punkte – hier patrouilliert die Polizei besonders häufig, hier passiert aber auch besonders viel.
Allein im Frühjahr wurde ein 15-jähriger Syrer angehalten, der einen Bekannten mit einem Messer verletzt haben soll. Die Polizei ermittelt laufend, doch für viele Anrainer bleibt das Sicherheitsgefühl getrübt.