Politik

Faymann spottet über "Nickerchen" Schwarzenbergs

Heute Redaktion
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Bild: YouTube / Screenshot

Nach Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP) hat auch Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) auf Kritik von Tschechiens Ex-Außenminister Karl Schwarzenberg reagiert.

Dieser hatte Österreich vorgeworfen, auf europäischer Ebene wenig engagiert aufzutreten. Schwarzenberg passe wohl bei den Sitzungen in Brüssel nicht immer auf, meinte Faymann laut Vorausbericht der "Oberösterreichischen Nachrichten".

Er habe den 75-Jährigen "bei mehreren Sitzungen gesehen und den Eindruck gehabt, dass er gerne ein Nickerchen macht und nicht alles bemerkt".

Vor einer Woche hatte Schwarzenberg seinen früheren Amtskollegen Spindelegger außenpolitisch als zu wenig engagiert kritisiert. Die Agenden seines Ministeriums habe der ÖVP-Chef zu einem "großen Teil" an seine jeweiligen Staatssekretäre abgegeben. "Verständlich - für ihn als Parteichef und Vizekanzler ist nun einmal die Innenpolitik wichtiger", sagte Schwarzenberg.

Spindelegger wies Kritik zurück

Spindelegger hatte die Kritik zurückgewiesen. Er bemängelte auch Schwarzenbergs Haltung in der Frage des Waffenembargos im syrischen Bürgerkrieg. Vor der Diskussion der EU-Außenminister Ende Mai in Brüssel zum Syrien-Waffenembargo habe Schwarzenberg "große Töne gespuckt". IN einem "Standard-"Interview sagte Spindelegger: "Dann, in der entscheidenden Sitzung, als Großbritannien und Frankreich gesagt haben, wir müssen das Waffenembargo aufheben, bin ich allein übergeblieben. Niemand war mehr auf meiner Seite. Und dann sagt der mir glatt, ich habe zu wenig Zivilcourage. Er hat in der Sitzung die Augen zugemacht und getan, als würde er schlafen".

Österreich hatte sich für eine Beibehaltung des Waffenembargos ausgesprochen. Die Verhandlungen zu seiner Verlängerung scheiterten allerdings.

Schon zuvor hatte Schwarzenberg die österreichische Außenpolitik wiederholt unter Beschuss genommen und Spindelegger mangelndes Engagement vorgehalten.