Politik

Online-Petition fordert ganzen Karfreitag frei

Die Regierung einigte sich darauf, dass am Karfreitag ab 14 frei für alle ist. Die evangelische Kirche ist mit der Lösung nicht einverstanden.

Heute Redaktion
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Mit der aktuellen Lösung zeigen sich einige nicht sonderlich zufrieden.
Mit der aktuellen Lösung zeigen sich einige nicht sonderlich zufrieden.
Bild: iStock

Die Debatte um den Karfreitag geht in die nächste Runde. Türkis-Blau arbeitete einen Kompromiss aus, bei dem der halbe Tag frei ist. Diese Lösung stößt jedoch auf viel Kritik. Nicht nur eine Mehrheitder "heute.at"-Leser lehnt den "halben Feiertag" ab, besonders die evangelische Kirche kann sich nicht mit der Situation anfreunden.

Evangelische Kirche spricht von "Farce"

Die Vizepräsidentin der evangelischen Synode, Gisela Malekpour, und der Kärntner Superintendent Manfred Sauer starteten nun eine Online-Petition. Darin fordern sie einen "ganzen Feiertag für alle". Malekpour dazu: "Der Karfreitag ist ein essentieller Bestandteil für uns Evangelische, aber uns geht es hier auch um Gleichberechtigung für alle".

Den Plan der Regierung, den Karfreitag als "halben Feiertag" freizugeben, bezeichnet Malekpour als "Farce", bedeute dies doch für viele Beschäftigten eine zusätzliche Freizeit von 2 Stunden, außerdem hätten 40 Prozent der österreichischen Arbeitnehmer schon jetzt am Freitag früher Schluss.

Minister versuchen Regelung zu verteidigen

"Für uns als Evangelische bedeutet das eine eindeutige Schlechterstellung zum Status quo und eine Beschneidung unseres Minderheitenrechtes. Wir sind nicht bereit, auf den wichtigsten Feiertag in unserer Kirche zu verzichten", heißt es in der Petition.

Die Chefin der Arbeiterkammer Wien, Renate Anderl, forderte am Donnerstag ebenfalls einen ganzen Feiertag. "Statt diese mühsam und bürokratisch zu lösen, liegt eine einfachere bessere Lösung auf der Hand: Ein ganzer zusätzlicher freier Tag für alle", so Anderl in einer Presseaussendung.

Am Mittwoch mussten die Regierungskoordinatoren Gernot Blümel (ÖVP) und Norbert Hofer (FPÖ) zur Verteidigung ausrücken. Der Kompromiss sei möglichst nahe an der ursprünglichen Lösung, argumentierte Blümel. Eine Benachteiligung Evangelischer sehe er nicht, so Hofer: "Ich bin selbst evangelisch und fühle mich nicht als Mensch zweiter Klasse."

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(slo/red)