Wintersport

Feller vor Lauf zwei: "Ich will gar nicht mehr rauf"

Ein echtes Ski-Märchen rund um Manuel Feller. Nur Stunden nach dem Ende seiner Corona-Quarantäne raste der Tiroler im Night Race aufs Stockerl. 
Heute Redaktion
25.01.2022, 22:23

Als Dritter hatte Feller beim Slalom-Klassiker in Schladming 39 Hundertstel Rückstand auf Überraschungssieger Linus Straßer aus Deutschland. Nach dem ersten Lauf war Feller allerdings bloß auf dem 28. Platz gelegen, nach seiner Corona-Infektion sichtlich am Ende der Kräfte. Der 29-Jährige lieferte unmittelbar nach dem Slalom von Wengen einen positiven Corona-Test ab, war daraufhin zehn Tage in Quarantäne, verpasste auch den Slalom von Kitzbühel. 

"Ich war am Ende"

Umso größer war die Freude beim 29-Jährigen. "Es ist Wahnsinn, fast nicht zu glauben. Vor allem mit den Umständen. Nach dem ersten Lauf hab ich mir schon gedacht: Haut mich raus, ich will gar nicht mehr rauf. Ich war am Ende, habe nicht gewusst, wie ich da noch einmal passabel runterfahren soll", schilderte Feller im Ziel die Gedanken nach Lauf eins. 

Bereits vor dem Rennen hatte der Tiroler vermeldet, dass er zwei Tage lang starke Corona-Symptome hatte. "Montag, Dienstag hat es mich stark erwischt. Ich hatte noch nie so Schädelweh. Dann ist es aber bergauf gegangen. Das Problem ist aber, dass mir die Behandlungen abgegangen sind. Der Rücken zwickt schon sehr. Von dem her ist es sicher eine der größten Leistungen meiner Karriere, die ich heute vollbracht habe.", berichtete der ÖSV-Star weiter. 

"Volles Risiko"

Der Fieberbrunner ging dann trotzdem noch an den Start. Und attackierte. "Ich war mit dem Rücken zur Wand. Ob ich zwei Punkte mach oder gar keine, ist auch egal. Es gab nur volles Risiko. Der Lauf hatte mehr Radius, ist mir mehr entgegen gekommen", meinte Feller, der Laufbestzeit aufstelle, den Steilhang so gut wie kein anderer erwischte. 

Aufs Stockerl schaffte es Feller jedoch nur, weil bei den besten Slalom-Läufern der Saison wieder die Nerven flatterten. Clement Noel (9.) und Lucas Braathen (12.) rutschten weit zurück, der Schwede Kristoffer Jakobsen, der erstmals als Führender in den zweiten Durchgang ging, kam nur drei Tore weit, fädelte dann ein. Ein Schicksal, das Feller 2021 selbst erlebte. "In Schladming führen, ist etwas ganz Eigenes. Er ist nicht der Erste, dem das passiert. Da hat jeder als Führender schon einen Blödsinn gemacht", schmunzelte Feller. 

Nun wird Feller einige Tage ausspannen, versuchen, vor Olympia wieder zu Kräften zu kommen. "Dann stehen noch genug Trainingstage auf dem Programm", so der 29-Jährige. 

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