Österreich

Fernfahrer ausgenützt und um Lohn geprellt!

Heute Redaktion
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Nur ein schwarzes Schaf der Branche? Die Arbeiterkammer mit Präsident Johann Kalliauer zog jetzt für einen Fernfahrer erfolgreich vors Arbeitsgericht: Vorenthaltene Löhne und ungerechtfertigte Entlassungen seien bei einem Spediteur im Bezirk Grieskirchen geradezu üblich!

Knapp acht Jahre lang hatte der Familienvater aus Ried im Innkreis Trucks für ein Speditionsunternehmen im Bezirk Grieskirchen gelenkt. Eine vom Chauffeur eingeforderte Fahrtenbestätigung ließ die Geschäftsführung ausrasten: fristlose Entlassung!

Entlassung statt Arbeitsbestätigung!

Der Fernfahrer wandte sich an die Arbeiterkammer. AK-Juristen klärten rasch: Die Entlassung erfolgte völlig ungerechtfertigt. Dazu waren ein ganzer Monatslohn ausständig, knapp vier Wochen Urlaub nicht konsumiert. Überdies verlangten die Arbeitnehmervertreter für den Innviertler eine Abfertigung und Kündigungsentschädigung.

220 Beschwerden gegen Fuhrbetrieb

Entsprechende Zahlungsaufforderungen blieben unbeantwortet, daraufhin wurde das Speditionsunternehmen beim zuständigen Arbeitsgericht geklagt. Das Verfahren zog sich über Monate bis in die zweite Instanz - dann erst erhielt der Fernfahrer insgesamt mehr als 10.000 Euro nachgezahlt.

Leider kein Einzelfall, weiß AK-Präsident Johann Kalliauer. Seit 1999 musste die Arbeiterkammer OÖ 220 (!) Rechtsfälle bei der gleichen Spedition bearbeiten, etliche Streitfälle landeten beim Arbeitsgericht.

Kalliauer: Ich rate allen Arbeitnehmern dieses Unternehmens, ihre Abrechnungen von uns kontrollieren zu lassen!