Fethullah Gülen: Erdogan hat den Putsch geplant

Seit dem missglückten Militärputsch im Juli gibt Türken-Präsident Recep Tayyip Erdogan dem muslimischen Prediger Fethullah Gülen die Schuld. Er verlangt von den USA die Auslieferung. Gülen lässt jetzt mit seiner Version der Geschichte aufhorchen: Erdogan selbst soll der Drahtzieher hinter dem Putsch sein. Für ihn sei das ein einfacher Weg, Gegner loszuwerden.

Seit dem  gibt Türken-Präsident Recep Tayyip Erdogan dem muslimischen Prediger Fethullah Gülen die Schuld. Er verlangt von den USA die Auslieferung. Gülen lässt jetzt mit seiner Version der Geschichte aufhorchen: Erdogan selbst soll der Drahtzieher hinter dem Putsch sein. Für ihn sei das ein einfacher Weg, Gegner loszuwerden. 

Gülen spekulierte schon länger, dass Erdogan Schuld am Aufstand sei. Im neuesten Interview, das er internationalen Medien gab, spricht Gülen von neuen Beweisen. "In den vergangenen Tagen kamen so viele Beweise ans Licht, dass dies zur Gewissheit wird", meinte er zum "Spiegel". Erdogan "hat nur auf die richtige Gelegenheit gewartet.

Erdogans "Säuberungswelle"

Nach dem Putsch ließ Erdogan 20.000 Menschen einsperren, die alle mit dem Aufstand zu tun haben sollen. In einer unglaublichen Säuberungswelle wurden in der Türkei Zehntausende  entlassen oder verhaftet.  

Erdogan und Gülen: Viele Vorwürfe, keine Beweise

Gülen legte diese Beweise, von denen er spricht, allerdings nicht vor. Damit hat er das gleiche Problem wie sein Widersacher Erdogan, der von den USA die Auslieferung Gülens verlangt. Der türkische Präsident behauptet, der 78-jährige Gülen sei am Militärputsch schuld. Die USA verlangen vor einer Auslieferung aber Beweise für die Schuld des Predigers. Die bleibt wiederum Erdogan schuldig. 

Gülen will Untersuchungskommission

Gülen schlug vor, eine internationale Untersuchungskommission einzuschalten, um seine Schuld oder Unschuld zu beweisen. Der 78-Jährige behauptet, mit dem Putsch vom 15. Juli nichts zu tun zu haben. Gülen lebt seit 1999 in den USA.