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Fett-Steuer in Dänemark führt zu Hamsterkäufen

Heute Redaktion
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Als erstes Land der Welt hat Dänemark am Samstag eine Fett-Steuer eingeführt. Die Dänen müssen jetzt pro Kilo gesättigte Fettsäuren 2,15 Euro zahlen. Damit sollen der Bevölkerung Butter, Pizza und Fertiggerichte ausgetrieben werden.

Die neue Steuer sollte den Dänen eigentlich helfen gesünder zu leben. Gesättigte Fettsäuren sind ungesund und durch die höheren Kosten sollen die Leute dazu gebracht werden, die Fette zu meiden.

Hamsterkäufe und tonnenweise Butter

Stattdessen reagierten die Einwohner mit Hamsterkäufen. "Wir mussten unsere Lager mit tonnenweise Butter und Margarine auffüllen, um unsere Kunden bedienen zu können", teilte der Molkerei-Konzern Arla mit. In den dänischen Supermärkten sah es in der vergangenen Woche aus als wäre eine Hungersnot ausgebrochen. "Es gab viele leere Regale. Die Leute haben ihre Tiefkühltruhen gefüllt", meinte der Leiter eines Kopenhagener Supermarktes.

Wer Kuchen will, kauft ihn

Deshalb bezweifelt er auch den Sinn der Steuer. "Wenn die Leute einen Kuchen kaufen wollen, dann kaufen sie ihn."

Auch der dänische Industrieverband ist kein Fan der neuen Abgabe. Eine Sprecherin bezeichnete das neue System als kompliziert. Es bereite den Lebensmittelproduzenten viel Arbeit, zumal nicht nur das Fett in den Lebensmitteln selbst ermittelt werden müsse, sondern auch das bei der Zubereitung benutzte Fett, etwa Frittieröl. Alle Lebenmittel bekommen jetzt einen neuen Preis, abhängig von ihrem Fettgehalt.