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Feuer bricht in Hostel aus – mindestens 10 Tote

Bei einem Feuer in einem Hostel in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington sind laut ersten Infos mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen.

Bei dem Großbrand in Wellington wurden laut ersten Informationen mindestens zehn Personen getötet.
Bei dem Großbrand in Wellington wurden laut ersten Informationen mindestens zehn Personen getötet.
IMAGO/Xinhua

Bei einem Brand in einem Hostel in Neuseelands Hauptstadt Wellington sind Medienberichten zufolge bis zu zehn Menschen ums Leben gekommen. Bis zu elf weitere würden noch vermisst, meldet die Zeitung "The New Zealand Herald" in der Nacht zum Dienstag. Laut Behörden gab es im Gebäude keine Sprinkleranlage.

Laut Medienberichten haben mehr als 50 Menschen das mehrstöckige Gebäude verlassen können. Es wurde nicht ausgeschlossen, dass die Zahl der Toten weiter steigt.

Hohe Flammen und dicker Rauch waren über dem Dach der Loafers Lodge im Zentrum der Stadt zu sehen, als 80 Feuerwehrleute mit 20 Löschzügen in den frühen Morgenstunden gegen das Feuer ankämpften. Mit Hilfe einer Leiter retteten sie Menschen vom Dach, wie der Sprecher von Feuerwehr und Rettungskräften, Brendan Nally, mitteilte.

"Sie haben ziemlich viele Leute ganz oben vom Dach geholt, von einem Bereich direkt über dem Feuer", sagte Nally dem Sender Radio New Zealand. "Es gab keinen anderen Weg. Diese Leute wären gestorben, wenn unser Team nicht eingegriffen hätte." In dem Hostel gebe es keine Sprinkleranlage und der Feueralarm sei nicht automatisch angegangen, fügte er hinzu.

Ein Bewohner des Hostels, der nur seinen Vornamen – Chris – nannte, sagte dem öffentlichen Fernsehsender TVNZ, er sei auf allen Vieren aus seinem Zimmer gekrochen, um dem dichten Rauch zu entkommen. Er sei zum Treppenhaus gelangt, das schwarz und voller Rauch gewesen sei. "Es war schwer, zu atmen. Alles ist weg. Mein Zimmer ist zerstört. Ich habe meine E-Zigarette und mein Telefon geschnappt statt meiner Schuhe", sagte er.

"Extrem traumatisierte Menschen"

Im Evakuierungszentrum gibt es einige "extrem traumatisierte Menschen», die das Feuer überlebt haben, sagte der Abgeordnete Grant Robertson von Wellington Central am Morgen danach. Der Brand sei «eine absolute Tragödie", sagte Neuseelands Regierungschef Chris Hipkins. Es sei "wahrscheinlich", von weiteren Toten auszugehen. Hipkins zufolge wohnten viele Schichtarbeiter in dem Hostel, weswegen unklar sei, wie viele Menschen sich bei Ausbruch des Feuers darin aufhielten.

Die Bürgermeisterin von Wellington, Tory Whanau, sagte, sie befürchte "viel mehr" Todesopfer. Es sei "absolut erschütternd". In dem Hostel hätten sowohl Langzeit- als auch Kurzzeitgäste gewohnt, darunter Menschen mit geringem Einkommen und solche, die sich nur "vorübergehend" in Neuseeland aufhielten. "Für uns in Wellington ist es ein dunkler Tag", sagte sie in einem Fernsehinterview.

Sechs Menschen wurden nach Angaben des Gesundheitsnotdienstes mit Verletzungen in Krankenhäuser eingeliefert, einer von ihnen schwebte in Lebensgefahr. Weitere 15 Menschen wurden vor Ort medizinisch behandelt.

Premierminister Hipkins kündigte eine "gründliche Untersuchung" der Katastrophe an. Zu gegebener Zeit werde geprüft werden, "ob in diesem Gebäude alle Vorschriften eingehalten wurden", aber derzeit liege der Fokus "auf der Unterstützung unserer Feuerwehr", sagte der Regierungschef.

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    IMAGO/Xinhua