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Feuer-Drama in Bayern: "Bus brannte vor Aufprall"

Kurz nach 7 Uhr krachte in Oberfranken ein Reisebus in einen Sattelzug. Der Bus brennt völlig aus, 18 Pensionisten sind tot.

Heute Redaktion
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Die Toten waren alle zwischen 66 und 81 Jahre alt, aus Sachsen und auf dem Weg in den Urlaub Richtung Gardasee. 30 Insassen werden verletzt. Zwei schweben noch in Lebensgefahr.

Jetzt sind die Unfall-Ermittler am Zug. Sie müssen klären, warum sich die Flammen so schnell und heftig ausbreiten konnten. Unfallforscher wollen dies anhand der Bilder schon erkannt haben.

Hat Busfahrer den Brand bemerkt?

Siegfried Brockmann vom Gesamtverband der Deutschen Versicherer sagte zur deutschen "Bild"-Zeitung: "Ich denke, der Bus hat schon vor dem Zusammenstoß mit dem Lkw gebrannt. Wahrscheinlich gab es einen Brand im Motorraum".

Die Tatsache, dass es auch hinter dem Bus gebrannt hat, deute darauf hin, dass der Brand nicht durch den Aufprall entstanden ist. "Wenn ein Bus bei 100 Stundenkilometern einen Motorbrand hat, dann werden die Flammen durch den Fahrtwind nach hinten geweht." Der Busfahrer bemerke ihn oft gar nicht.

Spezialisten sollen Leichen identifizieren

Johannes Hübner, Bussicherheitsexperte in Köln, sieht noch eine weitere mögliche Ursache: „Der Bus prallte auf Höhe der Frontscheibe auf den LKW-Anhänger. Dadurch könnte die Elektrik beschädigt und ein Kurzschluss ausgelöst worden sein. Wenn der Fahrer jetzt nicht mehr in der Lage ist, einen Hauptschalter auszuschalten, dann brennt es weiter."

Auch eine abgerissene Benzinleitung wird nicht ausgeschlossen. Zur Bergung und Identifizierung der verbrannten Toten wurden Spezialisten der Rechtsmedizin und des Bundeskriminalamts angefordert.

Der gerammte LKW hatte Kissen und Betten geladen. Laut Polizei fing auch er sofort Feuer, die Ladung wirkte wie ein Brandbeschleuniger. Der Fahrer des Sattelschleppers überlebte unverletzt. Einer von zwei Busfahrern kam ums Leben. (Red)