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Feuer in Australien: "Zum Fliehen ist es jetzt zu sp...

Heute Redaktion
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Extreme Hitze und starke Winde lassen die Brände in Australien nicht unter Kontrolle bringen. Menschen sollen fliehen, doch nicht jeder folgt der Anweisung.

Behörden im australischen Bundesstaat Victoria haben Touristen gewarnt, bis 9 Uhr morgens die Region um East Gippsland östlich von Melbourne verlassen zu haben. Doch viele weigerten sich fliehen. Nun heißt es auf der Twitter-Seite von Victoria Emergency: "Verstecken Sie sich sofort im Innern von Gebäuden. Dort ist es am sichersten. Zum Fliehen ist es zu spät."

Wind und 40 Grad heizen Situation zusätzlich an

Das Feuer bedrohe Häuser und Leben. "Sie sind in Gefahr und müssen unverzüglich handeln, um zu überleben", heißt es von den Behörden weiter.

Die Katastrophenschutzbehörde rechnete für Montag mit Temperaturen von mehr als 40 Grad Celsius, starken Winden aus wechselnden Richtungen und Gewitter. Dadurch erhöhe sich die Brandgefahr. Besonders betroffen ist die Region East Gippsland, wo es schon am Sonntag großflächig brannte.

Im Nachbar-Bundesstaat New South Wales ist die Situation ebenfalls noch nicht unter Kontrolle:

Neujahrs-Feuerwerk in Sydney findet statt

Ein jährliches Musik-Festival, das in der betroffenen Gegend rund um den Ort Lorne an der Great Ocean Road über den Jahreswechsel stattfinden sollte, wurde am Sonntagmorgen abgesagt. Rund 9.000 Besucher hielten sich bereits auf dem Gelände auf und mussten abreisen.

Auch im Bundesstaat New South Wales werde für Silvester mit extrem hohen Temperaturen und einer steigenden Brandgefahr gerechnet. Wie australische Medien berichten, will Australiens Millionen-Metropole Sydney ungeachtet der seit Wochen wütenden Buschbrände den Jahreswechsel auch in diesem Jahr mit dem traditionellen Riesen-Feuerwerk feiern.

Die Stadtverwaltung der Hauptstadt des Bundesstaates New South Wales habe sich über eine Petition mit 260.000 Unterschriften hinweggesetzt, die sich gegen das Spektakel ausspreche und die die Finanzmittel für das Feuerwerk stattdessen zur Bekämpfung der Brände einsetzen wolle.

Entschädigung für Feuerwehrleute

Unter dem politischen Druck erklärte die Regierung, sie werde die freiwilligen Feuerwehrleute für Einkommensverluste entschädigen, da die diesjährige Buschfeuersaison arbeitsintensiver sei. Premierminister Scott Morrison sagte, dass Zahlungen von bis zu 6.000 australischen Dollar (rund 3.700 Euro) für Berechtigte zur Verfügung stehen würden, die mehr als 10 Tage im Einsatz verbracht hätten.

Die Buschfeuer wüten seit September in fünf Bundesstaaten Australiens. Bislang wurden mehr als vier Millionen Hektar Land zerstört. Acht Menschen kamen im Zusammenhang mit den Bränden ums Leben.