Österreich

Debatte um Fiaker-Verbot erhitzt die Gemüter

Heute Redaktion
Teilen

Für den Wiener City-Chef wäre ein Fiaker-Verbot durchaus "denkbar". Der VGT begrüßt den Vorstoß, die ÖVP ist aber dagegen und fordert Rot-Grün zum Handeln auf.

Die Diskussion um ein mögliches Fiaker-Verbot in Wien will nicht abreißen. Während die Pferdekutschen für die einen ein Kulturgut der Stadt sind, sehen Kritiker darin pure Tierquälerei.

Seit mehreren Jahren gibt es diese Debatte um ein Fiaker-Verbot. Bisher konnte man sich aber nicht auf ein Ergebnis, mit dem beide Seiten leben könnten, einigen.

Nun gab die Bezirksvorstehung der Inneren Stadt bekannt, dass ein gänzliches Verbot der Fiaker-Kutschen durchaus "denkbar" sei. Sie forderte bereits eine Reduktion der Stellplatzkarten für Fiakerkutschen.

Wien "kein passender Ort für Pferde"

Der "Verein gegen Tierfabriken" (kurz VGT) begrüßt den Vorstoß für Fahrverbote für Fiaker im ersten Bezirk. Es sei ein "wichtiger Schritt" und der Tierschutz dürfe nicht "außer Acht gelassen" werden.

Zudem machte der VGT noch einmal klar, dass Wien kein "passender Ort für sensible Fluchttiere wie Pferde" sei. Dafür gäbe es auch unzählige Beispiele.

So kam es erst vor zehn Tagen zu einem schweren Unfall mit einem Fiaker am Schwarzenbergplatz - "heute.at" berichtete.

Solche Unfälle sowie das Ausrutschen der Tiere in Kurven würden deutlich machen, dass Fiaker nicht in eine Stadt gehören.

"Fiaker gehören zum Stadtbild Wiens"

Die ÖVP sieht das allerdings anders. "Fiaker gehören zum Stadtbild Wiens", so Manfred Juraczka. Der Gemeinderat nimmt die Regierung in Wien in die Pflicht und fordert Rot-Grün zum Handeln auf.

"Die Wiener Stadtregierung ist daher gefordert, eine Lösung mit allen Beteiligten zu finden und Bewahrenswertes zu bewahren", stellt Juraczka klar.

Alleine im ersten Bezirk würden pro Jahr Sanierungskosten für Straßen von bis zu 750.000 Euro entstehen. "Rot-Grün darf den Bezirk nicht alleine lassen. Ein im Raum stehendes Fiaker-Verbot wäre ansonsten das Verschulden der Stadtregierung. Soweit darf es nicht kommen", so der ÖVP-Verkehrssprecher. (red)