Salzburg

Fiaker-Streit weitet sich aus – Kutschen-Ende schon 202

Nach dem Minister-Vorstoß, die Sinnhaftigkeit von Fiakern in Wien zu überdenken, baut sich nun auch Widerstand in einer anderen Großstadt auf. 

Michael Rauhofer-Redl
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Auch in Salzburg wird nun ein Aus für die Fiaker ab 2023 gefordert.
Auch in Salzburg wird nun ein Aus für die Fiaker ab 2023 gefordert.
Karl Schöndorfer / picturedesk.com

Die im wahrsten Sinne des Wortes hitzige Debatte rund um ein mögliches Fiaker-Aus geht in die nächste Runde. Am Montag machte sich ja Minister Johannes Rauch (Grüne), der neben Gesundheit und Soziales auch den Tierschutz zu seinen Agenden zählt, für ein Ende der Fiaker stark. Das Konzept sei "aus der Zeit gefallen", führte er aus. 

"Man sollte sich Gedanken darüber machen, nämlich wirklich aus Gründen des Tierschutzes, ob man ein Pferd diesem Stress aussetzen sollte", so Rauch im ORF-Interview im Hinblick auf die zu erwartenden Hitze-Temperaturen im Sommer. Er würde es begrüßen, wenn eine Debatte gestartet würde, ob Wien auf Fiaker nicht komplett verzichten wolle. Ob Rauch dabei ein Machtwort – also ein Verbot – sprechen könnte, ist unklar, denn die Stadt Wien und der Bund sehen sich seit Jahren gegenseitig in der Verantwortung. Als Reaktion auf die Äußerungen Rauchs entgegneten Kritiker, dass die Hitze nichts mit den kollabierenden Pferden zu tun habe. 

Bürgermeister winkt ab

Doch das Thema kocht nicht nur in der Bundeshauptstadt hoch. Am Dienstag preschten nun auch die als "Bürgerliste" bezeichneten Grünen des Salzburger Gemeinderates vor. Mandatar Berhard Carl bezeichnet es als "eine überkommene Tradition", Touristen durch eine aufgeheizte und zugestaute Innenstadt zu kutschieren. Die Grünen fordern die Stadtregierung in Salzburg dazu auf, die 2023 auslaufenden Verträge mit den Salzburger Fiakern nicht mehr zu verlängern.

Die derzeit gültigen Verträge zwischen der Stadt und den Fiakern laufen mit April 2023 aus. Spätestens dann böte sich der Stadt eine gute Gelegenheit, die vereinbarte Regelung zu Hitzefrei ab 30 Grad vertraglich einzufordern, so die Grünen. Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) hat aber auch dazu bereits abgewunken – sehr zum Ärger und Unverständnis der Grünen. 

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