Österreich

Fiakerfahrer attackiert friedliche Aktivisten

Bereits bei der ersten Prostest-Kundgebung in der Wiener Innenstadt kam es zu einem Angriff eines Fiakerfahrers gegen Tierschützer.

Heute Redaktion
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Wie jedes Jahr setzen sich Tierschützer und Aktivisten für den Schutz der Fiakerpferde ein, die auch bei tropischen Temperaturen ihre endlosen Runden in der Wiener Innenstadt drehen müssen.

Bereits nach wenigen Minuten verlor jedoch einer der Fiakerfahrer die Beherrschung. Er näherte sich mit seiner Kutsche den Aktivisten, beschimpfte sie und drohte ihnen. "Anschließend lenkte er seine Pferde, die jeden Moment hätten durchgehen können, in Richtung der Aktivisten", heißt es in einer Aussendung des Vereins gegen Tierfabriken (VGT).

Nicht zu bremsen

Dann soll er vom Kutschbock gestiegen, frontal zu einem als Pferd verkleideten Aktivisten gegangen sein und ihm sein Schild entrissen haben. Daraufhin zerrte er ihn "mehrere Meter weg und wollte ihn zu Boden reißen". Weiters soll er schließlich seine beiden Pferde in die Aktivisten-Menge gezogen haben, wobei er eine Aktivistin zur Seite stieß.

Der Mann ließ sich durch die Androhung, man würde die Polizei verständigen, letztlich vor weiteren Taten abhalten. Bevor diese jedoch eintreffen konnte, verließ der Fiakerfahrer den Standplatz. "Der weitere Verlauf der Protestaktion war nur noch unter massivem Polizeischutz möglich", heißt es in der Aussendung.

Rechtliche Folgen

Der VGT hat nun Anzeige wegen Nötigung und Störung bei der Polizei erstattet. Der Verein hat weiters vor, den Kutscher wegen mangelhafter Eignung zum Fiaker beim Magistrat anzuzeigen. VGT-Kampaigner Georg Prinz:

"Wir hoffen, diesem Fiaker-Fahrer wird seine Erlaubnis entzogen. Wer seine Tiere als gefährliche Waffe gegen Menschen einsetzen will, dessen Befähigung zum Fiaker-Fahrer ist verwirkt!"

Es sei bereits das dritte Jahr in Folge, dass die Fiakerfahrer ihre Interessen "weniger durch Argumente als durch physische Gewalt und Drohung" durchsetzen wollen.

"Haben von Pferden keine Ahnung"

Auch die Initiative "Pro Fiaker-Kultur" hat sich zu dem Vorfall zu Wort gemeldet und schreibt: "Wieder einmal gefährdeten selbst ernannte Tierschützer das Leben der Fiakerpferde und Kutscher in Wien. Sie schwenkten Transparente vor den Köpfen der Tiere und versetzten sie in Panik. Natürlich wissen diese Menschen nicht was sie Fluchttieren damit antun. Sie haben von Pferden eben keine Ahnung. (...) Die Fiakerpferde werden sehr gut gehalten und gehen als Nutztiere einer Beschäftigung nach, der ihrer Natur entspricht - sie gehen den ganzen Tag im Schritt. Keine große Anstrengung für ein Pferd. Und ja auch wenn es warm ist. Pferde sind nämlich Steppentiere. (...) Leider hat diese Gruppe von Pferdehassern nicht nur viel Tagesfreizeit, sondern auch anscheinend eher geringe intellektuelle Kapazitäten. Dass da einmal einem Fiaker die Hutschnur reißt, ist sicherlich nicht in Ordnung, aber mehr als verständlich, da das Wohl seiner Tiere an erster Stelle steht."

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