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FIFA-Profi sorgt mit fiesem Zeitspiel für Ärger

In der "FIFA 19"-Szene wird Artac Sinoplu für das Verwalten seines 1:0-Vorsprungs gerügt. Der Deutsche entschuldigt sich dafür.

Heute Redaktion
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Etliche Gamer haben "Arti_griezmann" auf dem Kieker. Unter diesem Pseudonym kickt Artac Sinoplu als Profi "FIFA 19". Kürzlich tauchte ein Video von einer Partie des 18-Jährigen im Netz auf, in dem zu sehen ist, wie der Deutsche seine Führung über die Zeit bringt.

Zwei Drittel der 90 Spielminuten sind um und Sinoplu liegt mit seinem Team 1:0 vorne. Damit sein Vorsprung nicht in Gefahr gerät, spielt der Game-Profi immer wieder kurze Abstöße mit dem Torhüter zu seinen Innenverteidigern und köpfelt den Ball wieder zurück, um ihn mit dem Goalie zu behändigen. So verstreicht die Zeit und sein virtueller Gegner verzweifelt beinahe beim Versuch, das fiese Zeitspiel zu unterbinden. Auch mit Grätschen gelingt ihm dies nicht.

Das Video (siehe oben) hat der dänische E-Sports-Profi "Don Oli" auf Twitter gestellt. Es geht viral, inzwischen wurde es weit über eine halbe Million angeklickt. Der eine oder andere dürfte Sinoplus Zeitspiel-Variante bereits eingeübt haben, um seine Konkurrenten damit zu ärgern.

Gelbe Karte von eigenem Management

Eine solche Masche ist aber bereits unter normalen Gamern verpönt – und in Profi-Kreisen sowieso. Im Netz bezeichnen sich zahlreiche Zocker als "Opfer" dieser Art des Zeitspiels und lassen ihren Frust darüber aus. Viele wählen dabei ihre Worte nicht so bedacht wie Erhan Kayman aus Stuttgart. Der Pro-FIFA-Spieler und Esport-Koordinator des VfB regt sich allerdings auch auf, wie sein Konkurrent aus dem eigenen Land die Gegner hinhält.

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Auf das von "Don Oli" online gestellte Video reagierte Sinoplu vorerst nur mit zwei lachenden Emojis. Sein Management "KiNG eSports" hielt gegenüber "Sport Bild" fest: "Arti hat sich mit der Aktion einen Bärendienst erwiesen. Obwohl er innerhalb des Regelwerks agierte, hat er seinen Siegeswillen über den Fairplay-Gedanken gestellt. Dies entspricht nicht unseren Leitlinien und wurde intern sanktioniert. Er hat sich bei seinem Gegenspieler entschuldigt, von uns die gelbe Karte bekommen und mit 18 Jahren bewiesen, dass er noch nicht ausgelernt hat."

Künftig will er wieder fair spielen

Inzwischen hat sich auch "Arti_griezmann" in einer Mitteilung gegenüber der FIFA-Community entschuldigt. Darin schreibt er unter anderem: "Ich kann deinen Ärger absolut verstehen. Ich habe nicht gegen eine Regel verstoßen, sondern gegen den Fairplay-Kodex. Es hätte nicht passieren dürfen." Er habe eben ein großes Verlangen zu gewinnen und alles genutzt, was sich im Regelrahmen befinde.

Sinoplu kontaktierte zudem seinen Gegner privat, um sich bei ihm zu entschuldigen. Weiter hält er fest: "Die Anzahl der persönlichen Beleidigungen hat mich ziemlich unvorbereitet getroffen, weshalb ich mich bisher dazu entschied, mich nicht auf Social-Media zu äußern." Und abschließend verspricht der 18-Jährige: "Ich werde versuchen, nicht nur als Spieler, sondern auch als Person zu wachsen."

Das Video tauchte übrigens kurz vor Sinoplus Verpflichtung ins amerikanische Eport-Team Rouge im Netz auf. Der Deutsche wurde dennoch aufgenommen und darf an der virtuellen Club-WM von FIFA 19 teilnehmen. An dieser wird er sich wohl davor hüten, nochmals den Zorn der Community auf sich zu ziehen.

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(ddu)